Verkehrssicherheit

Fahrstil im Blick: Assistenzsystem hilft im Verkehr

  • Andreas Reiners
  • In NEUHEITEN
  • 17. Oktober 2018, 11:45 Uhr

Wie können Autofahrer im Stadtverkehr besser unterstützt werden? Auf diese Frage haben das Technologieunternehmen Continental und die Technische Universität Darmstadt eine Antwort gesucht. In der vierten Auflage des Forschungsprojekts PRORETA wurde deshalb ein maschinell lernendes Fahrzeugsystem entwickelt.


Wie können Autofahrer im Stadtverkehr besser unterstützt werden? Auf diese Frage haben das Technologieunternehmen Continental und die Technische Universität Darmstadt eine Antwort gesucht. In der vierten Auflage des Forschungsprojekts PRORETA wurde deshalb ein maschinell lernendes Fahrzeugsystem entwickelt.

Dieses System soll Autofahrern bei der Einschätzung der Verkehrslage beim Linksabbiegen, Einfahren in einen Kreisverkehr oder beim Passieren von Rechts-vor-Links-Kreuzungen helfen. Dafür erstellen Algorithmen auf Basis unterschiedlicher Fahrzeugdaten ein stets aktuelles Fahrtypprofil des Fahrers. Auf dieser Grundlage werden die Empfehlungen des Stadtassistenten (City Assistant System) für Fahrmanöver an den Fahrstil des Fahrers angepasst. Erprobt wurde das System in einem Prototypen.

"Die Ergebnisse unserer Arbeit werden dabei helfen, die Sicherheit im Fahrzeug und für andere Verkehrsteilnehmer weiter zu erhöhen", sagt Prof. Dr. Hermann Winner, Leiter des Fachgebiets Fahrzeugtechnik der TU Darmstadt. Damit ein Assistenzsystem in einer komplexen Verkehrssituation eine Empfehlung an den Fahrer ausgeben kann, die von diesem akzeptiert wird - den Fahrer quasi wie ein guter Beifahrer kennt - muss das System dessen Fahrstil und damit auch dessen subjektives Sicherheits- oder Risikoempfinden analysieren.

Ein solches Fahrprofil entsteht auf Basis eines maschinellen Lernverfahrens. Dafür wertet das System Daten aus, die während der Fahrt erfasst werden. Dem Algorithmus geben unter anderem Beschleunigung, Gierraten, Bremsvorgänge und Querbeschleunigung Aufschluss, um welchen Fahrertyp es sich handelt.

"Der Autofahrer soll Vertrauen in das City Assistant System und
dessen Empfehlungen entwickeln können. Vertrauen ist die Basis für
die Akzeptanz von Assistenzsystemen, die wiederum ein
wesentlicher Bestandteil auf dem Weg zum unfallfreien Fahren sind", sagt Ralph Lauxmann, Leiter Systems & Technology der Division
Chassis & Safety bei Continental.

Das Projekt trägt einer rasanten Entwicklung Rechnung: Denn maschinell gelernte Algorithmen halten immer stärkeren Einzug in Fahrzeugsysteme. Schätzungen zufolge wird die im Jahr 2015 vorhandene Anzahl von sieben Millionen Fahrzeugsystem-Einheiten, die sich künstlicher Intelligenz bedienen, bis 2025 auf 225 Millionen Einheiten anwachsen.

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