Fahrbericht

Bürstner City Car Harmony Line C600: Wohnfühlen im Campervan

Die früher so lieblos bezeichneten ausgebauten Kastenwagen haben mit steigender Beliebtheit dieser Reisemobile einen passenderen Namen erhalten: Campervans. Auch Bürstner hat ein entsprechendes Modell auf Basis des Fiat Ducato im Angebot. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat sich auf Reisen gemacht mit dem City Car Harmony Line.


Die früher so lieblos bezeichneten ausgebauten Kastenwagen haben mit steigender Beliebtheit dieser Reisemobile einen passenderen Namen erhalten: Campervans. Auch Bürstner hat ein entsprechendes Modell auf Basis des Fiat Ducato im Angebot. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat sich auf Reisen gemacht mit dem City Car Harmony Line.

3.300 Kilogramm zulässiges Gesamtgewicht, gut zwei Meter breit und sechs Meter lang - die perfekten Voraussetzungen für komfortables Reisen auf Rädern. Das Bürstner City Car Harmony Line steht optisch sehr modern da. Die Grundfarbe des Campervans ist grau, abgesetzt mit braun-orangefarbenen Highlights wirkt der Van sehr stylisch. Mit seinem schlanken Außenmaß und dem niedrigen Gewicht erfüllt das City Car die Bedingungen der Führerschein-Besitzer der Klasse B und stellt Ungeübte nicht vor unmögliche Herausforderungen.
Das Fahrverhalten ist vergleichbar mit dem eines großen Pkw, Stadtdurchfahrten werden im Urlaub nicht zu nervenaufreibenden Stresssituationen und die Suche nach einem geeigneten Stellplatz erübrigt sich. Die Fahrt zum ausgewählten Urlaubsort erfolgt mit ähnlicher Reisegeschwindigkeit wie im Auto, denn das City Car schwimmt im normalen Autobahnverkehr mit 150 km/h ganz ohne Mühe mit. Der 2,0 Liter Mjet Dieselmotor von Fiat leistet dazu sein Übriges und beschleunigt den Campervan zügig. Was leider fehlt: ein Radio und ein Navigationssystem, in der Serienausstattung ist nur die Radiovorbereitung inklusive DAB-Antenne enthalten.

Der Wohnraum lässt sich durch die große Schiebetür auf der Beifahrerseite öffnen. Den Eintritt erleichtert die elektrisch ausfahrbare Einstiegsstufe. Es erscheint eine großzügig angelegte Sitzgruppe für vier Personen, Fahrer- und Beifahrersitz sind drehbar und eine Sitzbank für zwei Personen ist fest montiert. Die Küche verfügt über einen zweiflammigen Gaskocher mit Glasabdeckung und eine Edelstahl-Spüle mit Schneidebrettabdeckung. Unter der Küchenzeile befinden sich Schubladen mit Selbsteinzug, die ausreichend Stauraum für Geschirr, Besteck und Lebensmittel bieten. Daneben ist auf Augenhöhe der 90 Liter-Kühlschrank mit Eisfach eingebaut. Die Arbeitsplatte lässt sich seitlich nach links abklappen, so gibt es mehr Platz für die Zubereitung der Mahlzeiten.

Der Waschraum ist durch eine Schiebetür vom Wohnraum getrennt. Das minimale Raumangebot wurde praktisch bis auf den letzten Zentimeter ausgenutzt. Die Kassettentoilette ist in der linken Ecke des Badezimmers montiert und lässt sich nach Bedarf drehen. Das Waschbecken ist klappbar und befindet sich direkt über der Toilette. Der ausziehbare Wasserhahn eignet sich optional für die Nutzung zum Händewaschen oder als Brausekopf zum Duschen. Ein Spiegelschrank bietet Platz für die nötigsten Dinge in der Nasszelle.

Im Heck des Bürstner City Car Harmony Line befindet sich das Schlafzimmer. Das Bett bietet durch die 5-Zonen-Kaltschaummatratze einen tollen Liegekomfort für erholsame Nächte, die Länge von rund 1,90 Metern zwingt Großgewachsene allerdings in die Embryo-Schlafstellung. Alle Ecken im Campervan sind mit Staufächern versehen und sinnvoll nutzbar. Unter dem Bett finden sich zusätzliche Staufächer. Während der Fahrt lässt sich der Lattenrost sogar hochklappen und die Matratze teilen, sodass ganz easy noch zwei Fahrräder verstaut werden können, die durch die beiden Schwingtüren hinten mühelos zugeladen werden können.

Die Bedienung des Bürstner City Car Harmony Line erfolgt fast selbsterklärend. Über die Truma-Bedieneinheit lassen sich Warmwasser und Heizung steuern, alle anderen Geräte laufen automatisch an, sobald der Campervan per Steckdose mit Strom versorgt wird. Die Gasflasche befindet sich im Heck und ist mit einer Sicherung abgeriegelt, zusätzlich gibt es in der Küche noch entsprechende Absperrhähne.

Alle Fenster lassen sich mit dem unter Caravanern bekannten und beliebten Hebel-Verschluss öffnen und schließen und rasten stufenweise ein. Ebenso befinden sich an allen Fenstern Fliegengitter und Verdunkelungs-Rollos. Auch die große Schiebetür lässt sich mit einem Fliegengitter gegen ungebetene Gäste sichern. Am Testfahrzeug fehlte leider die Sonnenmarkise, die für heiße Sommertage unverzichtbar ist. Sie ist Bestandteil des 1.990 Euro teuren Autark-Pakets. Viele raffinierte Details wie die verstellbaren Leisten der Beleuchtung und die herausspringenden Knöpfe an den Staufächern und Schubladen machen den Campervan zum modernen Reisebegleiter.

"In einem Bürstner fühlt man sich von Anfang an zu Hause. Deshalb nennen wir unsere Fahrzeuge Wohnmobile und nicht Reisemobile. Und Wohnwagen statt Caravans. Bürstner gestaltet einzigartige Lebensräume für Menschen, die es lieben unterwegs zu sein. "Den Unterschied macht das Bürstner-typische Wohnfühlen", so Geschäftsführer Jens Kromer stolz über seinen Fuhrpark. Und genau dies ist auch unser Fazit zum Bürstner City Car. Es bietet erstaunlich viel Stauraum für seine Größe und alles, was man in seinem eigenen Mobil-Heim braucht. Und bei einem Preis ab 49.490 Euro auch kein weit entfernter Lebenstraum.

Bianca Burger / mid

Technische Daten Bürstner City Car Harmony Line C600:

Campervan auf Fiat Ducato Basis, Antrieb: 2,0-Liter-Mjet-Dieselmotor, Leistung: 85 kW/115 PS, manuelles 6-Gang-Getriebe, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Zentimeter: 599/208/258/404, Stehhöhe Wohnbereich: 1,90 m, zul. Gesamtgewicht: 3.300 kg, zul. Anhängelast gebremst: 2.500 kg, zul. Personenzahl: 4, Schlafplätze: 2, Kühlschrankvolumen: 90 l, Frischwassertank: 100 l (20 l Fahrzustand), Abwassertank: 90 l, Gasvorrat: 2x11 kg, Preis: ab 49.490 Euro.

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