Arbeitsplatz

Mütter verdienen weniger

  • Mirko Stepan/wid
  • In UNTERNEHMEN
  • 9. Mai 2019, 14:15 Uhr

Kurz vor Muttertag kommt die Hiobsbotschaft: Mütter in Deutschland müssen teils erhebliche Lohneinbußen hinnehmen. Auch flexible Arbeitszeiten können das nicht verhindern. Jetzt ist die deutsche Politik gefordert - und die Bevölkerung.


Kurz vor Muttertag kommt die Hiobsbotschaft: Mütter in Deutschland müssen teils erhebliche Lohneinbußen hinnehmen. Auch flexible Arbeitszeiten können das nicht verhindern. Jetzt ist die deutsche Politik gefordert - und die Bevölkerung.

Es brauche Reformen bei der öffentlichen Kinderbetreuung, bei der Elternzeit, im Steuerrecht - und es sei ein Mentalitätswechsel erforderlich, um eine faire Entlohnung von Frauen mit Kindern zu erreichen, schreibt das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung in einer neuen Studie.

Die Sozialwissenschaftlerinnen Dr. Yvonne Lott vom WSI und Lorena Eulgem haben untersucht, ob flexible Arbeitszeiten dazu beitragen können, Nachteile bei der Entlohnung auszugleichen. Ernüchternde Antwort: Ihren Ergebnissen zufolge verdienen Mütter, die Elternzeit genommen haben und in Gleitzeit wechseln, im Schnitt sogar noch weniger als vorher.

In Deutschland ist der Untersuchung zufolge nicht nur der Gender Pay Gap, also die Gehaltslücke zwischen den Geschlechtern, zum Nachteil der Frauen besonders groß, sondern auch der Lohnunterschied bei der Betrachtung von Frauen mit und ohne Kindern. Mütter von zwei Kindern bis verdienen demnach bis zum Alter von 45 Jahren bis zu 58 Prozent weniger als kinderlose Frauen.

Als Ursachen nennen die Wissenschaftlerinnen eine Entwertung der beruflichen Qualifikationen, die Mütter aus Arbeitgebersicht mitbringen. Auch die Karriereorientierung von Müttern werde eher negativ eingeschätzt.

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