Ernährung

Spinat - reif für die Doping-Liste?

  • Rudolf Huber/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 26. Juni 2019, 11:08 Uhr

Comic-Held Popeye hatte doch recht mit seiner Mucki-Nahrung: Spinat ist nicht nur gesund. Er verleiht auch zusätzliche Kräfte. Das ist jetzt wissenschaftlich bewiesen - im Auftrag der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). Jetzt ist Spinat - oder zumindest einer seiner Bestandteile ein Fall für die Liste für Sportler verbotener Substanzen.


Comic-Held Popeye hatte doch recht mit seiner Mucki-Nahrung: Spinat ist nicht nur gesund. Er verleiht auch zusätzliche Kräfte. Das ist jetzt wissenschaftlich bewiesen - im Auftrag der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). Jetzt ist Spinat - oder zumindest einer seiner Bestandteile - ein Fall für die Liste der für Sportler verbotenen Substanzen.

Der Hintergrund: In Spinat ist die Substanz Ecdysteron enthalten. Dieses sogenannte Phytosteroid hat laut der Wissenschaftler starke Effekte auf Muskelzellen. In der internationalen Studie unter Beteiligung der Freien Universität Berlin erhielten die Probanden zehn Wochen lang kontrolliert Spinatextrakt oder eine Placebo-Substanz, ohne zu wissen, welcher Gruppe sie angehörten. Nach Abschluss der Studie hatten die Teilnehmer, die Ecdysteron erhalten hatten, "einen signifikant stärkeren Zuwachs an Maximalkraft erreicht", so die Forscher.

Deshalb schlugen sie der WADA vor, die Aufnahme der Substanz in die Liste der verbotenen Substanzen zu prüfen. Wer jetzt auf die Idee kommt, mit frischem Spinat zu dopen, muss ziemlich hart im Nehmen sein. Eine Forscherin: "Die Dosis in unserem Versuch, also zwei Kapseln pro Tag, entsprechen je nach Sorte etwa 250 Gramm bis vier Kilo Blattspinat pro Tag. Diese Menge müsste man zehn Wochen lang jeden Tag essen, um dieselbe Menge aufzunehmen wie einige Probanden in unserer Studie. Um die Wirkung der höheren verabreichten Dosis zu erreichen, müssten sogar bis zu 16 Kilo Spinat verzehrt werden."

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