Fahrbericht

Gladiatoren-Spiele in den Alpen

Dieser Jeep will nicht nur spielen. Mit einer Länge von 5,54 Metern gehört der neue Gladiator in Amerika zu den Mid-Size Pick-ups, die sich auch diesseits des großen Teichs zunehmender Beliebtheit erfreuen. Gebaut in Toledo, Ohio, wird er nach dem erfolgreichen Start in den USA ab dem kommenden Jahr auch in Europa in das wachsende Segment einsteigen. Exakt 27 Jahre, nachdem Jeep mit dem letzten Comanche Pick-up das Thema für die Marke erst einmal abgehakt hatte.

Dieser Jeep will nicht nur spielen. Mit einer Länge von 5,54 Metern gehört der neue Gladiator in Amerika zu den Mid-Size Pick-ups, die sich auch diesseits des großen Teichs zunehmender Beliebtheit erfreuen. Gebaut in Toledo, Ohio, wird er nach dem erfolgreichen Start in den USA ab dem kommenden Jahr auch in Europa in das wachsende Segment einsteigen. Exakt 27 Jahre, nachdem Jeep mit dem letzten Comanche Pick-up das Thema für die Marke erst einmal abgehakt hatte.

Satt glänzt die nachtdunkle Karosserie des Gladiator in der morgendlichen Sonne, die zwischen den schroffen Bergspitzen der Dolomiten endlich ihren Weg gefunden hat. Die Pritschen-Variante des Jeep Wrangler übertrifft diesen in der Länge um mehr als 78 Zentimeter. Der Kühlergrill mit den klassischen sieben Streben und die runden Scheinwerfer kennzeichnen ihn sofort als echten Jeep. Seine 1,50 Meter lange Ladefläche zeugt von Art und Umfang seines Einsatzes. Um ihm bei Schwerstarbeit mehr Luft zum Atmen zu verschaffen, wurden die Öffnungen für mehr Durchsatz erweitert.

Der Gladiator hätte keine bessere Manege für seinen ersten Auftritt in Europa finden können als das Camp Jeep, zu dem die Jeep Owners Group jährlich Enthusiasten der Marke aus ganz Europa einlädt. Diesmal findet das Spektakel noch bis 14. Juli in San Martino di Castrozza im Herzen der Dolomitenregion statt. Für die Teilnehmer und ihre 600 Fahrzeuge des mittlerweile sechsten Europa-Camps Jeep warten vielfältige Gelände-Strecken, auf denen sie die Leistungsfähigkeit ihrer Fahrzeuge legal ausprobieren können. Die überwiegende Zahl der teilweise historischen Modelle wie Honcho oder Willys reist per Hänger an - kaum eines hat noch eine Straßenzulassung.

In der Menge wirkt der Gladiator fast wie Goliath unter den sieben Zwergen. Für den Einstieg in die 28 Zentimeter über dem Boden schwebende Doppelkabine passt der Begriff Klettern. Nur gut, dass ein Haltegriff an der A-Säule Hilfestellung gibt. Sitzt man erst mal vor der stabilen Windschutzscheibe, fühlt man sich wie im Wrangler. Die gleiche hohe Sitzposition, das gleiche, robust wirkende Cockpit. Über den Startknopf meldet sich der 3.0 V6-EcoDiesel Motor mit 260 PS und 600 Newtonmetern Drehmoment zu Wort, der immer mit einer Achtgang-Wandlerautomatik zusammenarbeitet. Weitere Motorisierungen für Europa schließt Jeep nicht aus.

Frischluftfanatiker können aufatmen. Auch der Gladiator lässt sich mit wenigen Handgriffen in eine Oben-ohne-Version umbauen. Das Faltdach verschwindet hinter der zweiten Sitzreihe, die Türen können mit Hilfe des Bordwerkzeugs ausgebaut und die Frontscheibe heruntergeklappt werden. Alternativ gibt es das dreiteilige Freedom-Hardtop bei allen Gladiator-Modellen in Schwarz, für die Ausstattungslinien Overland und Rubicon außerdem auf Wunsch in Wagenfarbe. Alle Hardtops haben ein manuelles hinteres Schiebefenster.

Für den Weg zum Parkplatz beim nächsten Strand lassen sich Surfboards oder Fahrräder auf der Ladefläche in einer speziellen Halterung arretieren. Die Fahrt ins rauere Gelände unterstützen die Vierradantriebs-Systeme Command-Trac und Rock-Trac 4x4, elektrische Vorder- und Hinterachs-Sperren, ein elektrisch entkoppelbarer Querstabilisator und natürlich 32 Zoll Geländereifen. Das vollwertige Ersatzrad findet man bei Bedarf unterhalb der Ladefläche.

Wieviel man in den Gladiator investieren muss, darüber hüllt man sich bei Jeep noch in Schweigen. Er soll preislich da anfangen, wo der Wrangler als Viertürer aufhört, also bei etwa 56 000 Euro.

Solveig Grewe / mid

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