Fahrbericht

Neuer Golf startet knapp unter 20.000 Euro

Wenn VW einen neuen Golf vorstellt, herrscht in Wolfsburg Ausnahmezustand. Gut, bei der Präsentation der achten Generation wird die Stadt nicht kurzfristig in 'Golfsburg' umbenannt. Aber der Auftrieb für den Neuen auf dem Gelände der Autostadt ist beachtlich - wie das Produkt, um das es geht.


Wenn VW einen neuen Golf vorstellt, herrscht in Wolfsburg Ausnahmezustand. Gut, bei der Präsentation der achten Generation wird die Stadt nicht kurzfristig in "Golfsburg" umbenannt. Aber der Auftrieb für den Neuen auf dem Gelände der Autostadt ist beachtlich - wie das Produkt, um das es geht.

"Life happens with a Golf" (Das Leben passiert mit einem Golf) - unter dieses Motto haben die VW-Manager den mit reichlich Prominenz gespickten Abend betitelt. Neben Stars und Sternchen wie Peter Maffay, Max von Thun, Andrea Sawatzki und ihrem Mann Christian Berkel ist auch Stardesigner Giorgio Giugiaro, der Schöpfer des Golf 1, an den Geburtsort des Neuen gekommen. Und VW-Chef Herbert Diess wird wie seine Vorstandskollegen nicht müde, die Bedeutung von bisher 35 Millionen Gölfen und der nächsten Generation für den Autobauer zu würdigen.

Ein neuer Golf müsse die Antworten auf die Mobilitätsfragen der Zukunft geben - auch und gerade weil er zwar mit Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Antrieb, aber wegen des ID. 3 nicht rein elektrisch angeboten werde. Die neuen Diesel-, Benzin- und Erdgasmotoren sollen sauberer sein als je zuvor.

Angeboten werden zunächst zwei Dreizylinder-Benziner mit 90 und 110 PS, zwei Vierzylinder-Diesel mit 115 und 150 PS sowie ein TGI mit 130 PS. Die eTSI genannten Mildhybride werden 110, 130 und 150 PS leisten und bis zu zehn Prozent Sprit einsparen, heißt es. Die Plug-in-Versionen mit etwa 60 Kilometern elektrischer Reichweite, die wieder das Kürzel GTE tragen, kommen auf sportliche 204 und 245 PS.

Und: Der neue Golf sei ein "Tablet auf Rädern", so Diess. Voll vernetzt, mit Car2X-Kommunikation, fast ohne Schalter und Knöpfe, immer online, mit Sprachsteuerung und sonstigen Finessen. Die Generation acht setze einen neuen Standard , ist der VW-Lenker überzeugt. Und das weltweit, denn wie bisher soll der Kompakte wieder auf fünf Kontinenten verkauft werden.

Los geht es mit dem laut Diess "richtigen Auto zum richtigen Zeitpunkt" Anfang Dezember 2019 in Deutschland und Österreich, dann wird Zug um Zug der globale Markt versorgt. Preise nennt VW noch nicht, doch Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann lässt durchblicken, dass es bei ziemlich knapp unter 20.000 Euro losgehen soll. Aber immer mit fünf Türen, immer digital und vernetzt. Ein klassisches Einstiegsmodell werde es nicht mehr geben, VW will seine Kunden in die nächste Entwicklungsstufe mitnehmen - ohne unnötige Ängste vor der neuen Technik.

Dass das durchaus funktionieren könnte, zeigt eine Testfahrt Stackmanns mit Joachim Löw wenige Stunden vor der Weltpremiere. Der Fußball-Bundestrainer sei laut des Vorstands völlig problemlos mit dem volldigitalen Innenleben des Golf zurechtgekommen. Er würde sich für einen Plug-in entscheiden, erklärte Löw auf die Frage nach seinem Wunschmodell aus der achten Golf-Generation.

"Nie war ein Golf so sportlich und cool", sagt Volkswagens Marken-COO Ralf Brandstätter in der Event Location "Hafen 1". Er biete Premium-Features für jedermann und Qualität, die man fühlen könne. In der Tat: Die erste Sitzprobe zeigt, dass der Golf beinahe in einer Liga mit den Produkten der feinen VW-Tochter Audi spielt.

Das Interieur ist hochwertig, modern und schick. Es vermittelt beim Anfassen hohe Wertigkeit. Und das Außendesign hat trotz der grundsätzlichen Bewahrung des Gesamteindrucks und der gewohnten Proportionen einen weiteren großen Sprung gemacht.

Rudolf Huber / mid

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