Wasserstoff

Brennstoffzelle kommt in Fahrt

  • Lars Wallerang
  • In MOTOR
  • 8. November 2019, 15:24 Uhr

Die Riege der Brennstoffzellen-Skeptiker ist groß. Doch ihnen zum Trotz reift die Technologie immer weiter aus. Jetzt haben das Bundesverkehrsministerium und die H2 Mobility Deutschland GmbH & Co. KG eine Absichtserklärung zum Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur unterzeichnet.


Die Riege der Brennstoffzellen-Skeptiker ist groß. Doch ihnen zum Trotz reift die Technologie immer weiter aus. Jetzt haben das Bundesverkehrsministerium und die H2 Mobility Deutschland GmbH & Co. KG eine Absichtserklärung zum Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur unterzeichnet.

Im Rahmen der Stakeholder-Konferenz zur nationalen Wasserstoffstrategie gaben die Beteiligten bekannt, das Tankstellennetz zu erweitern und die Nutzung des lokal emissionsfreien Brennstoffzellenantriebs zu fördern. Auch manche Auto-Hersteller machen im wahrsten Sinne des Wortes Dampf.

Für Toyota spielt Wasserstoff als Energieträger eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Umwelt- und Nachhaltigkeitsziele, zu denen sich das Unternehmen in der "Toyota Environmental Challenge 2050" verpflichtet hat.

Mit dem Mirai brachte der japanische Konzern bereits 2015 die erste in Großserie produzierte Limousine mit Brennstoffzellenantrieb auf den Markt. Sie vereint die lokale Emissionsfreiheit eines Elektroautos mit der uneingeschränkten Alltags- und Langstreckentauglichkeit eines konventionell betriebenen Fahrzeugs.

Rund 500 Kilometer legt der Mirai mit einer Tankfüllung zurück, das Tanken dauert nicht länger als bei einem Fahrzeug mit Benzin- oder Dieselmotor. Für die zweite Generation des Mirai, die 2020 in Europa, Japan und den USA auf den Markt rollt, stellt Toyota ein verbessertes Antriebssystem und rund 30 Prozent mehr Reichweite in Aussicht.

Durch den nun angekündigten Ausbau der Tankstellen-Infrastruktur werden Anschaffung und Nutzung des Mirai und anderer Brennstoffzellen-Fahrzeuge attraktiver. Die erste Phase mit dann 100 Stationen in sieben Metropol-Regionen sowie an verbindenden Achsen soll Mitte 2020 abgeschlossen sein, bis Ende 2021 sollen bis zu 30 weitere Stationen hinzukommen. Diese sind größer konzipiert und können pro Tag etwa dreimal so viele Fahrzeuge versorgen wie bisher.

Aktuell gibt es in Deutschland 76 öffentliche Wasserstoff-Stationen, an denen Brennstoffzellen-Pkw in drei bis fünf Minuten aufgetankt werden können. Durch den geplanten Ausbau des Netzes sollen Ende 2021 mehr als 60.000 Brennstoffzellen-Pkw und 500 Nutzfahrzeuge in Deutschland auftanken können.

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