Fahrbericht

Scharf wie eine Rasierklinge - der Ford Mustang Mach-E

  • Jutta Bernhard
  • In FAHRBERICHTE
  • 18. November 2019, 08:48 Uhr

Die Ford Motor Company präsentiert im Vorfeld der Los Angeles Autoshow erstmals in der 55-jährigen Ford Mustang Erfolgsgeschichte ein batterieelektrisch angetriebenes SUV mit dem Namen Mustang Mach-E. Der Motor-Informations-Dienst (mid) durfte im Vorserienmodell mitfahren.


Die Ford Motor Company präsentiert im Vorfeld der Los Angeles Autoshow erstmals in der 55-jährigen Ford Mustang Erfolgsgeschichte ein batterieelektrisch angetriebenes SUV mit dem Namen Mustang Mach-E. Der Motor-Informations-Dienst (mid) durfte im Vorserienmodell mitfahren.

Kein Geringerer als Ford Europa-Präsident Stuart Rowley gibt sich bei dem ersten Workshop mit anschließender kurzer Testfahrt in Los Angeles die Ehre. "Heute ist ein historischer Tag für Ford. Wir präsentieren den ersten rein elektrisch angetriebenen Mustang. Der Mach-E läutet eine neue Ära ein. Bis Ende 2020 wird Ford 14 elektrifizierte Fahrzeuge auf den Markt bringen." Bereits 1914 gab es bei den Kölnern das Detroit Electric Model 47, das war der Wagen von Clara Ford. An diese Tradition wird jetzt angeknüpft.

Wenn der Name Mustang fällt, interpretieren das die Ford Kunden mit Spaß und Schnelligkeit. Das soll auch so bleiben. Nur in Zukunft noch mehr mit dem nötigen Beitrag zum Klima und zur Umwelt, da hier enormer Handlungsbedarf besteht. Das berühmte Pony-Car ist laut dem Hersteller bereit für die elektrifizierte Zukunft mit einer rein elektrisch angetriebenen Modellvariante im Crossover-Stil. Als Mitbewerber werden Jaguar i-Pace und Porsche Macan genannt. Mit Abmessungen von 4,71 Meter Länge, 1,88 Meter Breite und einer Höhe von 1,60 Metern bietet der Renner fünf Personen Platz. Die Markteinführung in Deutschland ist für Ende 2020 geplant. Die noch flottere Version Mach-E GT verfügt über 342 kW/465 PS, 830 Nm Drehmoment und soll unter fünf Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen. Sie wird voraussichtlich Anfang 2021 auf den Markt kommen.

Und wie sieht es mit der Reichweite aus und der Batterie? Es gibt zwei Batterie-Optionen, mit Heck- oder Allrad-Antrieb sowie in verschiedenen Leistungsstufen. Die Standard-Batterie besitzt 288 Lithium-Ionen-Zellen und hat eine Speicherkapazität von 75 Kilowattstunden (kWh) - das reicht für eine WLTP-Reichweite von bis zu 450 Kilometern. Die optionale Extended Range-Batterie mit 99 kWh und 376 Zellen ermöglicht eine nochmals größere Reichweite: Das heckangetriebene Modell kann mit voller Batterie gemäß WLTP-Zyklus bis zu 600 Kilometer zurücklegen, bevor es wieder aufgeladen werden muss, so der Hersteller. Strom kann an der Steckdose geladen werden oder an einer von über 125.000 Ladestationen des FordPass Charging-Netzwerks in 21 europäischen Ländern.

Inklusive Allrad-Antrieb (Dual-Elektromotor) und der größeren Batterie stellt der Mustang Mach-E voraussichtlich 248 kW/338 PS und ein maximales Drehmoment von 581 Newtonmetern zur Verfügung. Die Akkus sitzen jeweils zwischen den Achsen im Fahrzeugboden. Hierdurch senken sie den Schwerpunkt des Fahrzeugs. Das Angebot startet beim heckangetriebenen Ford Mustang Mach-E über den Mach-E AWD. Diesen fuhren wir. Hinter dem Lenkrad ist eine Kamera angebracht, diese registriert, wenn die Hände während der Fahrt das Lenkrad loslassen. Dann fährt der Stromer über eine bestimmte Strecke autonom. Die Beschleunigung auf der Teststrecke gestaltet sich überraschend flott.

Das Cockpit wird von einem 15,5-Zoll-Touchscreen mit einer 39 Zentimeter Bildschirmdiagonale dominiert, das uns an Tesla erinnert. "Die nächste Generation des Ford SYNC-Systems passt sich einem bereits aktiv an, sobald man es zum ersten Mal anwendet, lernt im Nu die Vorlieben und unterbreitet personalisierte Vorschläge", beschreibt Darren Palmer, bei Ford weltweit als Direktor für die Entwicklung von Batterie-elektrischen Fahrzeugen verantwortlich. Ein Head-up-Display ist nicht an Bord.

Der Innenraum des "Ponys" ist wertig verarbeitet. Bequemes Gestühl, feines Leder, kein Hartplastik-Eindruck. Sehr schön. Was uns besonders gefällt ist ein 100-Liter-Front-Kofferraum, der Platz für Handgepäck bietet. Da er, wie die MegaBox im neuen Ford Puma, ein Wasser-Abflussventil besitzt, lässt er sich leicht reinigen und eignet sich dadurch zum Lagern der Schmutzwäsche nach dem Joggen oder aber für Proviant für ein Picknick. Sehr praktisch und der ansonsten überflüssige Stauraum kann sinnvoll genutzt werden.

Die lange und maskuline Fronthaube gepaart mit der Ford-typischen Heckpartie mit dreiteiligen Rückleuchten gefällt uns auf Anhieb. Eine imposante Erscheinung ist der Mach-E allemal, Elektromobilität hin oder her. Sein Kofferraum fasst 402 Liter an Stauvolumen. Mit vorgeklappten Rücksitzen erhöht sich das Laderaumvolumen auf bis zu 1.420 Liter. Individuell wie das ganze Fahrzeug ist auch der Kühlergrill. Prominent mit dem "Pony" versehen bietet Ford den Kunden mehrere Optionen, um sich den "eigenen" Kühlergrill zu ordern und um sich von der Menge abzuheben.

Für die Ohren gibt es Lautsprecher des optionalen B&O Sound Systems. Eine hochklappbare Mittelarmlehne ist praktisch zum Verstauen von kleinem Gepäck. Auch das auf Wunsch lieferbare Panoramadach verfügt über eine besondere Eigenschaft: Dank einer speziellen Beschichtung des Glases hält es Infrarot- und Ultraviolettstrahlung fern. Dies soll im Sommer für einen kühleren und im Winter für einen wärmeren Innenraum des Elektro-Stromers sorgen.

Der Basispreis des neuen Ford Mustang Mach-E beträgt 46.900 Euro (Heckantrieb, Elektromotor mit 75 kWh-Standard-Batterie). Für die ersten Kunden, die eine Reservierung für den Mustang Mach-E abgeben, steht das rein elektrisch angetriebene Crossover-Modell mit 99 kWh-Batterie (Extended Range) und 248 kW/338 PS-Dual-Elektromotor (Allrad-Antrieb) in einer limitierten Sonderedition namens "First Edition" bereit.

Anmerkung der Redaktion:
Die Weltpremiere des neuen Ford Mustang Mach-E Modells in Los Angeles wurde von Tausend kreischenden Fans und Prominenz, Händlern und Mitarbeitern groß gefeiert - daran hätte Henry Ford der Erste seine wahre Freude gehabt. Ford ist in den USA Benchmark.

Jutta Bernhard / mid

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