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RS Q8: Audis Super-SUV

  • Marcus Efler
  • In NEUHEITEN
  • 22. November 2019, 09:33 Uhr

Audi und Sportwagen, war da was? Ach ja: Mit TT und R8 wollten die Ingolstädter mal ihrem braven Dienstwagen-Image enteilen. Doch die schnittigen Coupés und Roadster werden mangels Wirtschaftlichkeit ohne Nachfolger auslaufen. Leistungshungrige Käufer finden in Audis RS-Modellen allerdings PS-starke Alternativen - wie im neuen RS Q8, dem künftigen Topmodell unter den Ingolstädter SUVs.


Audi und Sportwagen, war da was? Ach ja: Mit TT und R8 wollten die Ingolstädter mal ihrem braven Dienstwagen-Image enteilen. Doch die schnittigen Coupés und Roadster werden mangels Wirtschaftlichkeit ohne Nachfolger auslaufen. Im Falle des originellen Volks-Sportlers TT ist das wirklich schade, beim teuren R8 allerdings auch verständlich: Neben der internen Konkurrenz von Porsche und Lamborghini fand der nie wirklich seinen Platz. Leistungshungrige Käufer finden in Audis RS-Modellen allerdings PS-starke Alternativen - wie im neuen RS Q8, dem künftigen Topmodell unter den Ingolstädter SUVs.

Sein V8-Motor entwickelt glatte 600 PS und 800 Newtonmeter. Kein anderer Audi mit fünf Türen und Sitzplätzen kann mit ähnlichen Werten protzen. "Erstmals in der 25-jährigen Geschichte der Audi RS-Modelle stellen wir ein großes SUV-Coupé mit den Genen eines echten Hochleistungssportlers auf die Straße", wirbt Oliver Hoffmann, Geschäftsführer der Audi Sport GmbH. Den dynamischen Anspruch zeigt schon das Design: So wuchtig wie der RS Q8 steht aus dem Volkswagen-Konzern sonst nur noch der Lamborghini Urus auf den Breitreifen. Tatsächlich verbaut Audi erstmals bei einem Modell serienmäßig 22 Zoll große Räder - und optional gar 23-Zöller.

Dazu trägt das SUV-Flaggschiff ausschließlich RS-exklusive Frontelemente wie dunkle LED-Scheinwerfer und eine schwarz hochglänzende Kühlermaske mit passend dunklen Wabengitter im Oktagon-Singleframe-Grill. An der Seite dominieren massive Lufteinlässe und Aufsatzleisten an den Radhäusern; sie verbreitern jede Karosserieseite vorne um fünf und hinten um zehn Millimeter. Ein exklusiver Heckspoiler, Schürze und Auspuff-Rohre ergänzen den beeindruckenden Auftritt.

Innen stehen verschiedene Ledersorten zur Wahl, etwa mit der mittlerweile RS-typischen Wabenstruktur. Carbon, Eichenholz oder Aluminium geben dem Interieur einen wahlweise eher sportlichen oder luxuriösen Charakter. Das unten abgeflachte, RS-typische Sportlederlenkrad mit Schaltwippen verfügt über Multifunktionstasten; über die Modus-Taste kann der Fahrer insgesamt acht Fahrmodi, darunter die neuen Sport-Kennungen RS1 und RS2, direkt anwählen. Dabei öffnen sich dann im virtuellen Cockpit RS-spezifische Anzeigen wie eine Drehzahl-Skala im rennsport-typischen Design eines umgekehrten Hockey-Schlägers.

So weit, so sportlich-schick. Aber kann der RS Q8 seinen sportlichen Anspruch auch beim Fahren halten? Leider stellt Audi erst in einigen Wochen Fahrzeuge für eine Probe-Tour zur Verfügung, bis dahin muss die Papierform reichen. Und die ist in der Tat beeindruckend: In nur 3,8 Sekunden soll der Coupé-Koloss auf Tempo 100 beschleunigen und in der Spitze 305 km/h erreichen. Eine intelligente Zylinder-Abschaltung ("Cylinder on demand") soll den Verbrauch des Vierliter-Turbo-Aggregats um 0,8 Liter pro 100 Kilometer absenken, ein Mild-Hybrid-System speist elektrische Verbraucher.

Die Handlichkeit, so versprechen die Audi-Ingenieure, erreicht für ein SUV dieser Größe neue Maßstäbe; dazu tragen das adaptive Luftfeder-Fahrwerk mit 19 Millimeter Höhenspreizung und die Allradlenkung bei. Die Räder sparen trotz ihrer Größe gegenüber den üblichen Felgen zwölf Kilo ein, was die bewegten Massen deutlich reduziert und den Fahrkomfort erhöhen dürfte. Hinter den Felgen verzögert bei Bedarf, und erstmals bei einem Q-Modell, Bremstechnik aus RS-Modellen die zügige Fahrt.

Ein beeindruckendes Power-Paket also - für das allerdings auch mindestens 127.000 Euro fällig werden. Audi-Fans, die künftig nach einem Ersatz für den R8 suchen, wird das kaum stören.

Marcus Efler / mid

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