Autofahrer

Pflicht-Seminare für Verkehrsgefährder?

  • Rudolf Huber
  • In MOTOR
  • 29. Januar 2020, 13:18 Uhr

Der TÜV-Verband will die von einer Hochrisikogruppe im Verkehrsgeschehen ausgehende Gefahr eindämmen - und zwar durch verpflichtende Fahreignungs-Seminare. Die sollen alle Auto- und Motorradfahrer absolvieren müssen, deren Konto in Flensburg auf sechs oder sieben Punkte angewachsen ist. Betroffen sind aktuell in Deutschland rund 35.000 Personen.


Der TÜV-Verband will die von einer Hochrisikogruppe im Verkehrsgeschehen ausgehende Gefahr eindämmen - und zwar durch verpflichtende Fahreignungs-Seminare. Die sollen alle Auto- und Motorradfahrer absolvieren müssen, deren Konto in Flensburg auf sechs oder sieben Punkte angewachsen ist. Betroffen sind aktuell in Deutschland rund 35.000 Personen.

"Fahreignungsseminare unterstützen mehrfach auffällig gewordene Autofahrer mit professionellen Methoden dabei, ihr riskantes Fahrverhalten zu ändern und sich künftig regelkonform zu verhalten", sagt Marc-Philipp Waschke, Verkehrssicherheitsexperte beim TÜV-Verband (VdTÜV), im Vorfeld des 58. Deutschen Verkehrsgerichtstages. "Die Schulungen erhöhen die allgemeine Verkehrssicherheit und bewahren Verkehrssünder davor, ihren Führerschein zu verlieren - sofern sie ihr Verhalten ändern." Der Schein ist nämlich bei acht oder mehr Punkten futsch - meist für sechs Monate.

Waschke weiter: "Diese Personen bilden erfahrungsgemäß eine Hochrisikogruppe im Straßenverkehr und können als 'Verkehrsgefährder' bezeichnet werden. Sie begehen in der Regel täglich Verkehrsverstöße und bringen sich und andere potenziell in Gefahr." Unterfüttert wird die VdTÜV-Forderung vom Ergebnis einer aktuellen Umfrage, bei der sich vier von fünf Bundesbürgern (80 Prozent) für Pflichtseminare aussprechen.

Als Anreiz für eine freiwillige Teilnahme schwebt dem TÜV-Verband ein Abzug von zwei Punkten bis zu einem Punktestand von fünf vor, bisher gibt es nur einen Punkt "Rabatt". "Bei sechs oder sieben Punkten ist bisher keine Reduzierung möglich, weshalb in dieser Gruppe kaum jemand freiwillig an einem Fahreignungsseminar teilnimmt", erläutert Waschke. Bei einer verpflichtenden Teilnahme mit sechs oder sieben Punkten könne dann eine Reduzierung um einen Punkt erfolgen.

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