Fahrbericht

Subaru Forester e-Boxer: Crossover mit grüner Weste

Subaru hat dem für Gelände und Stadt gleichermaßen tauglichen Forester einen selbst entwickelten Hybridantrieb verpasst. Die japanische Automobilmarke, die unbeirrbar am längs eingebauten Boxermotor, permanenten Allrad und CVT-Getriebe festhält, will den Forester in seiner fünften Generation sparsamer und damit sauberer machen. Ob das gelungen ist, hat der Motor-Informations-Dienst (mid) jetzt bei einer Testfahrt ausprobiert.


Subaru hat dem für Gelände und Stadt gleichermaßen tauglichen Forester einen selbst entwickelten Hybridantrieb verpasst. Die japanische Automobilmarke, die unbeirrbar am längs eingebauten Boxermotor, permanenten Allrad und CVT-Getriebe festhält, will den Forester in seiner fünften Generation sparsamer und damit sauberer machen. Ob das gelungen ist, hat der Motor-Informations-Dienst (mid) jetzt bei einer Testfahrt ausprobiert.

Der simple Schriftzug "e-Boxer" auf der Heckklappe des Forester soll es allen zeigen: Subaru ist auch mit seinem beliebtesten SUV-Modell in der Welt der elektrifizierten Antriebe angekommen. Reine Benziner oder gar ein Diesel stehen nicht mehr zur Wahl.

Das "e-Boxer-System" von Subaru reiht sich ein zwischen den einfachen Mild-Hybriden mit riemengetriebenem Antriebsgenerator und den Vollhybriden mit schweren Akkus. Es basiert auf dem 2,0 Liter Benziner mit 150 PS und 194 Newtonmetern Drehmoment. Natürlich ein Boxermotor, da bleibt Subaru seiner Linie treu. Zur Seite steht ihm ein 12,3 kW (16,7 PS) starker Elektromotor, der, integriert in das Getriebegehäuse, seine Energie aus einer Lithium-Ionen-Batterie über der Hinterachse zieht.

Rekuperierte Bremsenergie und überschüssiges Drehmoment sorgen für nicht nachlassende Aufladung. Anders als bei Mildhybriden sonst üblich, kann der Forester mit der Kraft seiner zwei Herzen bei maximal 40 km/h sogar bis zu 1,6 Kilometer rein elektrisch fahren. Für ein E-Kennzeichen reicht das hierzulande aber nicht aus.

Vom rein elektrischen Fahren merkt man in dem knapp 4,70 Meter langen und 1,86 Meter breiten japanischen Crossover, der die Annehmlichkeiten eines geräumigen Kombis mit dem Nutzen eines robusten hochbeinigen SUV verbinden soll, nicht sehr viel. So behutsam man nach dem rein elektrischen Anfahren auch auf s Gaspedal tritt - der Verbrenner übernimmt umgehend das Kommando. Allenfalls beim Ausrollen vor einer roten Ampel ist ein Surren zu hören, wenn der Elektromotor mal das Sagen hat.

Informationen über das Wechselspiel der Energieströme lassen sich in jedem Fall über das 6,3 Zoll große Multifunktionsdisplay oberhalb der Instrumententafel ablesen. Ruft man außerhalb der Stadt volle Leistung ab, schnellt die Nadel des - klassisch analogen - Drehzahlmessers empor, untermalt vom typischen CVT-Dröhnen unter der Motorhaube. Das erzieht schnell und nachhaltig zu einem äußerst behutsamen Gasfuß.

Für den Sprint von 0 auf 100 km/h lässt sich der 1,7 Tonnen schwere Forester 11,8 Sekunden Zeit, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 188 km/h. Beim Überholen wirkt die Unterstützung des Elektromotors in etwa wie ein Turbo für kraftvolleres Beschleunigen besonders im unteren Drehzahlbereich. Vorteil des symmetrisch und tief liegend eingebauten Hybridantriebs: Der Forester bleibt brav in der Spur.

Die lobende Unterhaltung darüber wird abrupt unterbrochen. Mangelnde Aufmerksamkeit des Fahrers registriert und kommentiert das Subaru-Fahrer-Erkennungssystem Driver Monitoring System umgehend erzieherisch. Zudem kann es sich die Sitzpositionen und Lieblings-Radiosender von bis zu fünf Fahrern merken und erspart beim Wechseln die lästige Neueinstellung von Sitz- und Außenspiegeln.

Geht es mit dem Crossover mit Beplankung mal in anspruchsvolleres Gelände als auf den nächsten Waldweg, lassen sich über den Dreh- und Drückknopf für das Fahrprogramm Xmode-System zwei Offroadmodi aktivieren (Snow/Dirt und Deep Snow/Mud), damit man die Traktionseinstellungen auch an solche für Städter wohl eher seltenere Bodenverhältnisse anpassen kann. Bei einer Bodenfreiheit von 22 Zentimetern kann den Forester so leicht nichts beim Wühlen aufhalten. Bis auf die eigene Motorleistung. Kommt der Verbrenner an seine Grenzen, assistiert der Elektromotor und sorgt für ein konstantes Vorwärtskommen auch bei nur 1.000 U/min.

Unter normalen Fahrbedingungen in einem Mix aus Stadt, Autobahn und Landstraße und mit betont vorsichtigem Gasfuß gefahren, zeigt der Bordcomputer des Testwagens einen Verbrauch von etwas über 8,0 Litern an. Subaru notiert im Datenblatt 6,7 Liter (NEFZ), was einer Kraftstoffersparnis von 0,7 Litern und damit etwa 10,0 Prozent gegenüber dem Vorgänger ohne das Mild-Hybrid-System entsprechen würde.

Etwas teurer geworden ist die Basis-Version mit 34.990 Euro, das sind 3.000 Euro mehr als vorher. Dafür gibt es den elektrifizierten Antrieb und eine umfassende Serienaustattung mit modernem Infotainment und zahlreichen Fahrassistenten. Der Grundpreis des Testwagens in der Ausstattungslinie Platinum beträgt 43.490 Euro.

Mit an Bord sind unter anderem das Eye-Sight-Assistenzsystem, X-Mode, ein Spurhalte-Assistent, Kollisionswarner hinten und vorne, Ledersitze, Navi mit Multi-Touchscreen-Monitor und Karten-Update-Funktion sowie ein Audiosystem von Harman/Kardon mit neun Lautsprechern und einem zusätzlichen Verstärker, was in den drei "unteren Ausstattungslinien" gar nicht erst angeboten wird. Aufpreispflichtig sind im Testwagen lediglich die Lackierung Jasper Green metallic und ein Premium-Teppichbodenset für 88 Euro. Das sind dann 43.490 Euro für den japanischen Crossover mit grünem Feigenblatt.

Solveig Grewe / mid

Technische Daten Subaru Forester e-Boxer 2,0 ie

- Länge / Breite / Höhe: 4,63 / 1,81 / 1,73 Meter
- Motor: 2,0 Liter Boxer Benziner
- Hubraum: 2.995 ccm
- max.Leistung: 110 kW/150 PS bei 5.600 - 6.000 U/min
- max.Drehmoment: 194 Nm bei 4.000 U/min
- Elektromotor: 16,7 PS / Drehmoment: 66 Nm
- Batterie: Lithium-Ionen 13,5 kWh
- CVT-Getriebe
- 0 -100 km/h: 11,8 Sekunden
- Spitze: 188 km/h
- Normverbrauch: 6,7 l/100 km kombiniert
- CO2-Emission: 154 g/km
- Preis: ab 43.490 Euro (Testwagen)

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