Gesundheit

Milliarden-Spritze für neue Antibiotika

  • Ralf Loweg/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 9. Juli 2020, 09:11 Uhr

Fast alle großen Pharmakonzerne haben sich aus der Entwicklung lebenswichtiger Antibiotika zurückgezogen. Nun startet die Pharmaindustrie eine Initiative, um die Entwicklung neuer Wirkstoffe zu fördern.


Fast alle großen Pharmakonzerne haben sich aus der Entwicklung lebenswichtiger Antibiotika zurückgezogen. Nun startet die Pharmaindustrie eine Initiative, um die Entwicklung neuer Wirkstoffe zu fördern.

Mehr als 20 Unternehmen wollen nach NDR-Informationen insgesamt eine knappe Milliarde Euro zur Verfügung stellen, um dadurch die Entwicklung neuer Antibiotika voranzubringen. Gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Europäischen Investitionsbank will der Pharmaverband die Details nun offiziell auf Pressekonferenzen in Berlin und Washington vorstellen.

Mit dabei sind auch die Chefs einiger großer Konzerne wie Bayer und Johnson & Johnson, die ihre Forschungsarbeit in diesem Bereich eingestellt haben. Sie alle verkünden nun, dass dringend etwas getan werden muss. Denn immer mehr Antibiotika verlieren ihre Wirkung, weil sich resistente Bakterien ausbreiten.

Die Resistenzen gelten als eine der größten globalen Bedrohungen für die Gesundheit aller Menschen. Ohne wirksame Antibiotika können kleine Wunden ganz schnell lebensbedrohlich werden, sind Operationen kaum mehr möglich. Auch Krebsbehandlungen würden somit extrem schwierig, weil die Patienten ein hohes Risiko tragen, an Infektionen durch Bakterien zu erkranken.

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