Gesundheit

Arztpraxen: So beeinflusst die Digitalisierung die Erwartungen von Patienten

Die Digitalisierung hat die Art und Weise verändert, wie Menschen miteinander umgehen. Das nicht nur im privaten, sondern auch professionellen Bereich. Dienstleister müssen in Zeiten einer digitalisierten Gesellschaft vollkommen anders auf potenzielle Kunden zugehen. Das gilt auch für Gesundheitsdienstleister und Arztpraxen, denn die digitale Revolution hat mittlerweile auch die Erwartungen und Ansprüche von Patienten verändert. Wenn sich Ärzte und Ärztinnen nicht an die neuen Bedingungen anpassen, werden sie auf lange Sicht keine erfolgreichen Praxen führen können.

Patienten von heute sind informiert

Dass die digitale Revolution zahlreiche Vorteile hat, ist mittlerweile in allen Altersgruppen angekommen. Nicht nur die jüngere Generation, sondern auch der Großteil der Senioren weiß die Vorzüge des Digitalzeitalters zu schätzen. Einer dieser Vorzüge: Jederzeit sind über das World Wide Web riesige Mengen an Informationen abrufbar. Das Digitalzeitalter ist damit auch Informationszeitalter und jedermann hat mit einem einzigen Mausklick Zugriff auf umfangreiches Fachwissen. Von überall auf der Welt aus kann man sich im Zweifelsfall mit Experten in Verbindung setzen und Ratschläge einholen. Dies hat ebenfalls Einfluss auf den Patienten von heute und kann eine Kehrseite dieses Informationsreichtums darstellen: Einen Patienten ohne eigene Meinung zu gestellten Diagnosen oder vorgeschlagenen Therapien finden Ärzte heutzutage kaum noch. Das wirkt sich auf die Arzt-Patienten-Kommunikation aus. Typischerweise wird der Patient von heute seinen Ärzten gegenüber:
- erhöhtes Informationsbedürfnis zeigen.
- viele Fragen stellen.
- vermittelte Informationen in Frage stellen.
- absolute Transparenz zum Gesundheitszustand fordern.
- keine schwammigen Erklärungen oder Ausflüchte akzeptieren.

Aus diesen Gründen sind Arzt-Patienten-Gespräche heutzutage zeitaufwendiger und gehen vergleichsweise tief. Gute Ärztinnen und Ärzte beweisen im Gespräch Geduld und vermitteln fundiertes Fachwissen, um dem neuen Wissenshunger gerecht zu werden.

Höhere Erwartungen an Praxisangebote

Seit der Digitalisierung sind Angebote aller Art persönlicher, flexibler und ergonomischer. Daher erwartet der Patient von heute diese Eigenschaften auch von seiner Arztpraxis. Therapien unter Berücksichtigung seiner Wünsche und persönlichen Situation sind in diesem Kontext genauso relevant wie flexible Öffnungszeiten und leichte Erreichbarkeit. Um letzterem Anspruch gerecht zu werden, setzt mehr als die Hälfte aller Arztpraxen laut dem Praxisbarometer Digitalisierung mittlerweile auf digitales Termin- und Wartezeitenmanagement. Mehr Flexibilität erreichen viele Ärzte und Ärztinnen durch Angebote wie Video-Sprechstunden, die im Jahr 2020 bereits jede zweite Praxis anbietet. Grundsätzlich beurteilen Unternehmen die Digitalisierung seit der Coronakrise positiv. Diese Entwicklung ist auch in Arztpraxen zu beobachten. Um den im Zuge der digitalen Revolution veränderten Anforderungen aufseiten der Patienten gerecht zu werden, treiben immer mehr Ärztinnen und Ärzte digitale Praxiskonzepte voran.

Klare Kommunikation

Nicht nur vom Praxisangebot erwarten Patienten seit der Digitalisierung mehr. Auch ihre Ansprüche an die Kommunikation mit ihren Ärzten haben sich im Internetzeitalter verändert. Klare und unmissverständliche Sprache ist in diesem Kontext ebenso relevant, wie Gesprächsführung auf Augenhöhe. Wo Fachsprache früher den Eindruck eines guten Arztes vermittelte, verlangt der Patient heutzutage nach möglichst einfacher Nachvollziehbarkeit.

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