Straßenverkehr

Das können Spurhalteassistenten wirklich

  • Andreas Reiners
  • In MOTOR
  • 30. September 2020, 14:24 Uhr

Wenn man von der Fahrspur abkommt, wird es gefährlich. Denn mit knapp 40 Prozent ist das die häufigste Unfallursache, die in der ADAC-Unfalldatenbank registriert wird. Meist passieren solche Unfälle aufgrund von Unaufmerksamkeit des Fahrers, häufig auch auf gerader Fahrbahn. Was helfen kann sind Fahrspurassistenten.


Wenn man von der Fahrspur abkommt, wird es gefährlich. Denn mit knapp 40 Prozent ist das die häufigste Unfallursache, die in der ADAC-Unfalldatenbank registriert wird. Meist passieren solche Unfälle aufgrund von Unaufmerksamkeit des Fahrers, häufig auch auf gerader Fahrbahn. Was helfen kann sind Fahrspurassistenten. Der Automobilclub hat bei einer Auswertung der Euro NCAP-Tests von 2018 und 2019 ermittelt, was die Spurhalteassistenten von insgesamt 71 Pkw-Modellen können - und was nicht.

Ganz vorne im Ranking landen punktgleich auf den ersten drei Plätzen das Model 3 und das Model X von Tesla sowie der Audi Q3. Ihre Fahrspurassistenten beinhalten alle sinnvollen Funktionalitäten - von der automatischen Aktivierung beim Neustart über das Erkennen des Straßenrandes auch ohne Markierung bis hin zum Schutz vor Kollision mit dem Gegenverkehr. Schlusslichter sind der Suzuki Jimny, der nur einen Spurverlassenswarner hat, sowie der Fiat Panda und der Wrangler Jeep, die über keinen Fahrspurassistenten verfügen.

Am sinnvollsten sind laut ADAC Systeme die anzeigen, ob das Auto die Fahrbahnbegrenzung erkennt und nur dann sanft eingreifen, wenn Gefahr besteht, dass die Spurbegrenzung überfahren wird. Solange das Fahrzeug weitgehend in der Spurmitte bleibt, erfolgt kein Lenkeingriff. Notfall-Spurhalteassistenten schalten sich dagegen beherzter ein, aber nur dann, wenn die Situation kritisch zu werden droht.

Fahrspurassistenten haben ein großes Potenzial, Unfälle zu verhindern - sofern sie aktiviert sind und gut funktionieren. Die Systeme werden jedoch schnell als störend empfunden, wenn der Fahrer ihre Funktionsweise nicht versteht. Entscheidend ist daher, dass der Fahrer sich mit ihrer Wirkungsweise vertraut macht, damit sie ihr Potenzial auch entfalten können.

Die Euro NCAP Tests zeigen, dass ausgereifte Assistenten bereits heute verfügbar sind. Ab 2022 ist ihr Einsatz in neuen Fahrzeugmodellen vorgeschrieben, ab 2024 in allen neu zugelassenen Pkw und leichten Lkw bis 3,5 Tonnen. Laut ADAC ist es aber entscheidend, dass die Systeme beim Fahrzeugstart automatisch aktiviert werden und auch nach einer manuellen Deaktivierung nicht ausgeschaltet bleiben.

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