Gelenke

Sport mit Hüftprothese: Nur Mut

  • Ralf Loweg/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 12. November 2020, 11:53 Uhr

Der britische Tennis-Star Andy Murray macht vielen Menschen Mut. Denn er zeigt, dass man trotz eines künstlichen Hüftgelenks sportlich erfolgreich sein kann. Vor noch nicht allzu langer Zeit hätten Experten das für unmöglich gehalten. Umso schöner: Der Anteil an Patienten mit einer Hüftprothese, die sportlich aktiv sein wollen, steigt.


Der britische Tennis-Star Andy Murray macht vielen Menschen Mut. Denn er zeigt, dass man trotz eines künstlichen Hüftgelenks sportlich erfolgreich sein kann. Vor noch nicht allzu langer Zeit hätten Experten das für unmöglich gehalten. Umso schöner: Der Anteil an Patienten mit einer Hüftprothese, die sportlich aktiv sein wollen, steigt.

Doch wieviel Sport ist erlaubt, ohne dass die Betroffenen erhöhte Lockerungsraten oder Komplikationen wie ein Auskugeln ihres Kunstgelenks befürchten müssen? Die gute Nachricht: In der Hüftendoprothetik ermöglichen innovative Prothesenmaterialien, vielfältige Implantatmodelle und differenzierte, schonende OP-Techniken mittlerweile einen deutlich aktiveren Lebensstil.

Dies sagt die Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik e. V. (AE) im Vorfeld ihrer 22. Jahrestagung, die vom 2. bis 4. Dezember 2020 stattfindet. Patienten sollten vor dem Eingriff die gewünschten Sportarten mit ihrem Operateur besprechen. So könnte gezielt das bestmögliche Verfahren im Hinblick auf die zukünftigen Belastungen ausgewählt werden.

Regelmäßige, moderate Bewegung kann vielen Krankheiten vorbeugen und verbessert Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Zudem hilft sie bei der Therapie zahlreicher Erkrankungen und Beschwerden. "Deshalb empfehlen wir unseren Patienten mit Ersatzgelenk heute tägliche körperliche Aktivität von mindestens einer Stunde", sagt Universitäts-Professor Dr. med. Carsten Perka, Generalsekretär der AE und Ärztlicher Direktor des Centrums für Muskuloskelettale Chirurgie, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Charite Berlin.

Aber auch für Sportarten, die einen maximalen Bewegungsumfang erfordern, gibt es Lösungen. Denn Yoga, Ballett oder auch Rudern gehen mit einem erhöhten Risiko des Ausrenkens des Prothesenkopfes - einer sogenannten Luxation - einher. "Hier können wir heute einen Operationszugang auswählen, der die besonders belasteten Gewebestrukturen rund um das Gelenk intakt lässt", sagt Dr. Perka. Durch diese Kombination führen selbst extreme Gelenkstellungen nicht zu einem Ausrenken der Prothese.

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