Gesundheit

Darum sind Schlafmittel auf Dauer so gefährlich

  • Ralf Loweg/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 4. März 2021, 10:44 Uhr
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mp Groß-Gerau - Ausreichend Schlaf ist wichtig für das körperliche Wohlbefinden. pixabay.com

Augen zu und durch: Gegen andauernde Schlafstörungen können rezeptfreie Schlafmittel helfen - sie sollten aber nur eingenommen werden, wenn nichtmedikamentöse Maßnahmen nicht ausreichen.


Augen zu und durch: Gegen andauernde Schlafstörungen können rezeptfreie Schlafmittel helfen - sie sollten aber nur eingenommen werden, wenn nichtmedikamentöse Maßnahmen nicht ausreichen.

"Rezeptfrei heißt nicht harmlos. Synthetische Schlafmittel sollten ohne Unterbrechung nicht länger als zwei Wochen eingenommen werden", sagt Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer.

Wer älter als 65 Jahre ist und synthetische Schlafmittel aus der Gruppe der Antihistaminika einnimmt, riskiert schwerwiegende Nebenwirkungen, betont der Experte. Beobachtet wurden zum Beispiel Sehstörungen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen oder Stürze.

Um bei chronischen Schlafstörungen die Notwendigkeit einer fortgesetzten Anwendung zu überprüfen, sollte nach zweiwöchiger täglicher Einnahme die Dosis schrittweise reduziert oder abgesetzt werden. Benkert: "Plötzliches Absetzen kann zu Schlafstörungen führen, was einen Teufelskreis auslösen könnte."

Die Wirkung der beiden synthetischen Wirkstoffe Diphenhydramin und Doxylamin hält etwa acht Stunden lang an. Zu spät am Abend eingenommen, können sie am nächsten Morgen zu Müdigkeit und eingeschränkter Reaktionsfähigkeit führen.

Länger als zwei Wochen sollten höchstens pflanzliche Schlafmittel eingenommen werden. Denn sie enthalten zum Beispiel Baldrianwurzel, Hopfenzapfen, Melissenblätter, Lavendelblüten oder andere Heilpflanzen, einzeln oder in Kombinationen. Die Wirkung pflanzlicher Beruhigungsmittel setzt meist erst nach einigen Tagen oder Wochen ein. Sie können eine Alternative zu synthetischen Wirkstoffen darstellen.

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