Museum

Bejubelt und fast vergessen - 100 Jahre AVUS

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mid Groß-Gerau - Der Glanz der Siegerkränze ist längst verblasst, und der Lärm der brüllenden Motoren längst verstummt. Am 1. Mai 1999 fand das letzte AVUS Rennen statt. Veterama

Nur wenigen Autofahrern, die heute auf der A 115 nach Berlin fahren ist noch bewusst, dass sie ihr Automobil auf einem Teilstück der legendären AVUS bewegen. Im Automuseum Dr. Carl Benz gibt es vom 24. September bis zum 4. Dezember 2021 eine Sonderausstellung zu 100 Jahre AVUS.


Nur wenigen Autofahrern, die heute auf der A 115 nach Berlin fahren, ist noch bewusst, dass sie ihr Automobil auf einem Teilstück der legendären AVUS bewegen. Im Automuseum Dr. Carl Benz gibt es vom 24. September bis zum 4. Dezember 2021 eine Sonderausstellung zu 100 Jahre AVUS.

Der Glanz der Siegerkränze ist längst verblasst, und der Lärm der brüllenden Motoren längst verstummt. Am 1. Mai 1999 fand das letzte AVUS Rennen statt.

Nur ein Blick nach links gab noch jahrelang die Sicht auf die langsam aber stetig verfallende hölzerne Haupttribüne frei. Ein privater Investor verhinderte schließlich den endgültigen Abriss. Inzwischen erstrahlt die alte Tribüne fast wieder in neuem Glanz. Mit Veranstaltungen soll wieder frisches Leben einziehen.

1909 - In Berlin wird eine "Automobil-Verkehrs- und Übungsstraße" GmbH gegründet.

1913 - Beginn der Bauarbeiten. Am 2. Mai wird der Bauvertrag mit der Philip Holzmann AG aus Frankfurt am Main unterzeichnet. Wenig später fahren die ersten Baufahrzeuge durch den Grunewald.

1914 - Der erste Weltkrieg führt zur Einstellung der Bauarbeiten.

1920 - Durch finanzielle Unterstützung des Stinnes Konzerns können die Bauarbeiten wieder aufgenommen werden. Die "AVUS" bekommt eine 25 Zentimeter starke Fahrbahndecke und die Bauarbeiten an dem berühmten "Torgebäude" und an den Tribünen können beendet werden.

1921 - Zum Eröffnungsrennen dröhnen auf der AVUS zum ersten Mal die Motoren.
Die Strecke ist 19,6 Kilometer lang und besteht aus zwei parallel verlaufenden Geraden, die im Süden und im Norden durch zwei 180 Grad Schleifen miteinander verbunden sind.

Im Juni 1921 erschien die Ausschreibung. Dort hieß es "Die Rennveranstaltung soll dem Käufer-Publikum angesichts drohender Importgefahr aus dem Ausland, die Leistungsfähigkeit der deutschen Industrie veranschaulichen, den deutschen Fabriken neue Aufträge verschaffen und der Arbeiterschaft den Erwerb sichern."

Am Start standen Fabrikate, die heute fast vergessen sind: Horch, Adler, Wanderer, Selve, Presto, Steiger, Simson, Aga, Dixi, Falcon, Dinos, N.A.G. Nur Opel hat die Jahre überlebt.

Im Januar 2000 entdeckte ein junger Mann aus Boblitz im Spreewald ein altes Benz-Fahrgestell unter einem Bauernwagen. Dieses Fahrgestell entsprach genau dem Fahrgestell, das Franz Hörner unter seinem Rennwagen hatte. In Berlin fanden sich Kühler, Motor und Getriebe - So konnte der Wiederaufbau des AVUS Rennwagens beginnen.

Inzwischen ist der Benz Rennwagen wieder fahrbereit und steht im Mittelpunkt der Sonderausstellung 100 Jahre AVUS im Automuseum Dr. Carl Benz in Ladenburg. Er erinnert die Museumsbesucher noch heute an den "Mythos AVUS".

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