Parken

Viele Parkhäuser nicht barrierefrei

  • Lars Wallerang
  • In MOTOR
  • 1. Dezember 2021, 11:09 Uhr
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mid Groß-Gerau - Manche Parkhäuser sind für Rollstuhlfahrer ohne fremde Hilfe kaum zu nutzen. ACE

Der Autoclub ACE hat sich auf Parkplätzen und in Parkhäusern umgeschaut. Die Experten überprüften sie auf Barrierefreiheit und kommen zu einem durchwachsenen Urteil.


Der Autoclub ACE hat sich auf Parkplätzen und in Parkhäusern umgeschaut. Die Experten überprüften sie auf Barrierefreiheit und kommen zu einem durchwachsenen Urteil. Unter dem Motto "Barrierefrei besser ankommen!" haben rund 800 Ehrenamtliche des zweitgrößten Auto Clubs Deutschlands in den vergangenen Monaten 2.653 Parkplätze und mehrere hundert Parkhäuser für Menschen mit speziellen Anforderungen unter die Lupe genommen.

In die Bewertung eingeflossen sind 15 Kriterien wie die Größe und Kennzeichnung der Parkflächen, aber auch die Erreichbarkeit der Kassenautomaten, die Möglichkeit zum barrierefreien E-Laden und die Beleuchtung der Parkplätze. Die meisten schnitten gut ab. Aber: Deutschlandweit sind mit 36 Prozent über ein Drittel der untersuchten Parkplätze als nicht barrierefrei durchgefallen. Knapp 40 Prozent erhielten die Note gut, während 24 Prozent der getesteten Parkflächen ein "sehr gut" erhielten.

Spitzenreiter in Bezug auf die Barrierefreiheit ist Sachsen - hier wurden sogar 62 Prozent der Parkplätze mit dem Testurteil "sehr gut" ausgezeichnet. In Hessen hingegen, wo mit 664 in Summe die meisten Parkplätze getestet wurden, fielen mit 52 Prozent über Hälfte in Sachen Barrierefreiheit durch.

Nicht funktionierende Fahrstühle, Bordsteine oder Platzmangel können nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern auch Eltern mit Kinderwagen oder Jugendliche mit Gipsfuß vor ungeahnte Herausforderungen stellen. Bei den ACE-Parkplatzchecks verfügten nur 46 Prozent der untersuchten Parkhäuser über ausgewiesene Eltern-Kind-Parkplätze. Vorbildich schnitt in dieser Kategorie mit 80 Prozent Thüringen ab, dicht gefolgt mit je 75 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg.

Nachholbedarf konstatiert der ACE unterdessen beim barrierefreien Laden: Wer auf Barrierefreiheit angewiesen ist und ein E-Auto fährt und laden will, hat vor allem in Hamburg gute Karten: Alle untersuchten Parkhäuser verfügten auch über barrierefrei zugängliche Ladesäulen. In Niedersachsen wiesen immerhin noch 43 Prozent der getesteten Parkhäuser barrierefreie Ladeplätze für E-Autos auf, in Thüringen waren es 40 Prozent und in Sachsen 38 Prozent. In allen anderen Bundesländern zeigten sich Defizite: Die Verfügbarkeit dieser speziellen Parkplätze rangiert in den übrigen Ländern zwischen elf und 32 Prozent.

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