Finanzen

Erstes Quartal der Goldpreisentwicklung 2022 – wie geht die Rallye weiter?

img
Durch finanzielle Bildung das Geldsystem verstehen. Ronny Wagner, Eigentümer und Gründer der Nobel Metal Factory. Quelle: ronnywagner.com

Gold erlebt gerade in Krisenzeiten einen starken Aufschwung hinsichtlich seines Wertes. An dieser Tatsache ist abzulesen, dass Gold für viele Anleger und auch für die Staatengemeinschaft noch immer die Krisenwährung schlechthin ist. Das erste Quartal der Goldpreisentwicklung 2022 spiegelt wider, wie sich wirtschaftliche Probleme, hohe Inflation oder Kriege auf den Preis des Edelmetalls auswirken.

Krieg, Sanktionen & Inflation treiben Goldpreis an

Ein ausgewiesener Experte in Sachen Gold ist Finanz- und Geldcoach Ronny Wagner, seines Zeichens Gründer des Edelmetallhandelsunternehmens Noble Metal Factory, des Vereins „Schule des Geldes“ und Verfasser zahlreicher Fachbücher im Bereich Finanzen. Er fasst die Entwicklung des Goldpreises des ersten Quartals 2022 so zusammen:

„Gold ist in Krisen die Währung der letzten Instanz und das ultimative Asset. Wir sehen das auch in diesen Tagen wieder. Nach Kriegsausbruch ist der Goldpreis steil angestiegen und hat in Euro ein neues Allzeithoch markiert. Die Aktienmärkte haben den Rückwärtsgang eingelegt. Wir sehen eine deutlich höhere Nachfrage nach Barren und Münzen. Die Produzenten produzieren am Anschlag. Langsam geht die Ware aus.“

Der Goldpreis wird stark vom Prinzip „Angebot und Nachfrage“ beeinflusst. Die Tatsache, dass die Vorkommen an Gold nicht unendlich sind und die Vorräte langsam kleiner werden, sorgt ganz automatisch dafür, dass Gold im Preis steigt. Was beliebt und selten ist, das ist immer auch teuer – das ist bei Gold nicht anders.

Gold ist kein klassisches Investment-Instrument

Aus seiner Tätigkeit als Unternehmer mit Schwerpunkt Edelmetallhandel weiß Finanzexperte Ronny Wagner, dass Gold nicht denselben Stellenwert in einem Anlagedepot hat, wie etwa Einzelaktien.

Für ihn ist der Kauf von Gold eine typische Fluchtbewegung der Anleger, die den Goldpreis oft dramatisch in die Höhe schnellen lässt. Gold wird dann zu einem sicheren Hafen, wenn ein Sturm aufzieht bzw. im Gange ist. Daher ist die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für einen Kauf eigentlich überflüssig. Im Idealfall sollte man nach Wagners Auffassung den Goldpreis als eine Art Fieberthermometer verstehen. Steigt er, zeigt er Probleme an. Mit Goldbarren oder Goldmünzen kann man das eigene Depot zu jeder Zeit auffüllen, allerdings nur, solange man sie noch bekommt.

Stärkeres Interesse der Anleger an Gold

Leider präsentiert sich die Gegenwart als Zeit besonderer, weltweiter Problemstellungen, sodass ein deutlich stärkeres Interesse der Anleger an Gold zu verzeichnen ist. Dies gilt für Privatanleger, institutionelle Investoren sowie Staaten gleichermaßen. Wenn Währungen aufgrund geopolitischer Unwägbarkeiten, finanzpolitischer Entscheidungen und sprunghaft steigender Inflationsquoten unter Druck geraten, gelten Edelmetalle, allen voran Gold, als rettende Anker. Selbst den risikofreudigsten Investoren ist bewusst, dass in solchen Situationen nicht kurzfristige Renditen im Vordergrund stehen sollten, sondern schlicht die Absicherung der noch vorhandenen Vermögenswerte.

Nicht zuletzt aus den eben genannten Gründen erwartet der World Gold Council ein vielversprechendes Jahr 2022 für das Edelmetall. Dieser Vorhersage schließt sich auch Ronny Wagner an, der Gründer des Vereins ‚Schule des Geldes‘, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Interessierten aller Generationen durch Vorträge, Seminare, Coachings und Schriftmaterialien fundiertes Finanzwissen zu vermitteln.

Wagner sagt: „Der Krieg in der Ukraine ist ein riesiger Rückschlag für die Konjunktur. Hinzu kommt die sich beschleunigende Inflation. Ich sehe keinen Grund, warum die Inflation wieder zurückgehen sollte. Die sonst vermeintlich sicheren Häfen der soliden Staatsanleihen funktionieren bei höheren Inflationsraten nicht. Wir sehen auf die nächsten Jahre hin deutlich negative Realzinsen. Das führt zu einer massiven Umverteilung von negativ verzinsten Sparguthaben. Alles in allem ein sehr solides Fundament für weiterhin steigende Goldpreise.“

Gold physisch kaufen oder Goldsparplan starten

Alle, die mit dem Gedanken spielen, Gold zu erwerben, können dies auf zwei verschiedenen Wegen tun. Einmal besteht die Möglichkeit, sogenanntes Lagergold in Form von Barren zu erwerben, das dann für den Eigentümer gegen Zahlung einer Gebühr in sicheren Tresorräumen aufbewahrt wird.

Die andere Möglichkeit ist ein sogenannter Goldsparplan. Er funktioniert im Grundsatz wie ein Aktiensparplan. Man kauft jeden Monat für einen gleichbleibenden Betrag Gold, das dann im entsprechenden Gegenwert ebenfalls gelagert wird, sobald man die dafür notwendige Mindestmenge erworben hat. Ein Goldsparplan hat den Vorteil, dass man für Gold, welches man mindestens ein Jahr hält, keine Abgeltungssteuer mehr zahlt und auch die Erträge aus einem Goldsparplan sind steuerfrei.

STARTSEITE