Noch immer sind Dutzende Demonstranten in China in Haft, nachdem sie Ende 2022 gegen die strikte Null-Covid-Politik und für politische Freiheiten demonstriert haben. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) berichtete am Donnerstag, dass einige von ihnen ohne Kontakt zu Angehörigen an unbekannten Orten inhaftiert wurden und forderte China am Donnerstag zur Freilassung aller Gefangenen auf.
In China sind nach Angaben von Human Rights Watch (HRW) noch immer Dutzende Demonstranten in Haft, nachdem sie Ende 2022 gegen die strikte Null-Covid-Politik und für politische Freiheiten demonstriert hatten. Einige von ihnen seien ohne Kontakt zu Angehörigen an unbekannten Orten inhaftiert, teilte die in den USA ansässige Menschenrechtsorganisation am Donnerstag mit.
HRW forderte China auf, alle Inhaftierten sofort freizulassen und die gegen sie erhobenen Vorwürfe fallen zu lassen. Wer als junger Mensch in China wage, sich für Freiheit und Menschenrechte einzusetzen, zahle einen hohen Preis, erklärte die Organisation.
Medienberichten zufolge nahmen die chinesischen Behörden in den vergangenen Wochen eine unbekannte Zahl von Demonstranten in Gewahrsam, darunter Universitätsstudenten und Journalisten. In einem vor ihrer Festnahme aufgenommenen Video, das im Internet zirkuliert, bittet die 36-jährige Redakteurin Cao Zhixin: "Lasst uns nicht von dieser Welt verschwinden. Lasst nicht zu, dass wir weggebracht oder willkürlich für ein Verbrechen verurteilt werden."
In China protestierten Ende des Jahres 2022 zahlreiche Menschen gegen die strenge Null-Covid-Politik des Landes, bei der bereits geringe Infektionszahlen zu Ausgangssperren und Massentests führten. Bald waren neben den Forderungen nach einem Ende der strikten Pandemie-Politik auch Rufe nach einem politischen Wandel zu hören. Überall in China hielten die Demonstranten leere weiße Blätter hoch - ein Symbol für die Zensur.
In den staatlichen chinesischen Medien fanden die Proteste bis heute kaum Erwähnung. Im Dezember lockerte China jedoch seine Null-Covid-Politik. Anschließend, auch bedingt durch verstärkte Reisebewegungen zum chinesischen Neujahrsfest, stieg die Zahl der Infektionen und Hospitalisierungen rasant an.