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China hat sich für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von "rund fünf Prozent" zum Ziel gesetzt - und somit einen der niedrigsten Werte der vergangenen Jahrzehnte. In einem Bericht, den der scheidende Ministerpräsident Li Keqiang am Sonntag zur Eröffnung des Nationalen Volkskongresses in Peking veröffentlichte, hieß es, China werde in diesem Jahr "etwa 12 Millionen neue Arbeitsplätze in den Städten" schaffen und die Arbeitslosenquote dort auf etwa 5,5 Prozent senken.
Das von der Regierung ausgegebene Wachstumsziel liegt noch unter dem Wert von 5,3 Prozent, den von der Nachrichtenagentur AFP im Vorfeld des Kongresses befragte Wirtschaftswissenschaftler prognostiziert hatten.
Im vergangenen Jahr hatte China ein Wirtschaftswachstum von lediglich drei Prozent gemeldet - und somit das beim Volkskongress 2022 veröffentlichte Ziel von 5,5 Prozent deutlich verfehlt. Monatelange strenge Corona-Maßnahmen und eine Immobilienkrise hatten die chinesische Wirtschaft belastet.
Bei dem nun begonnenen und voraussichtlich zehntägigen Nationalen Volkskongress dürften die fast 3000 Abgeordneten wie gewohnt einmütig die Entscheidungen der regierenden Kommunistischen Partei Chinas billigen. So gilt es als sicher, dass Präsident Xi Jinping für eine dritte Amtszeit an der Staatsspitze bestätigt wird. Seine Stellung als mächtigster Präsident seit Staatsgründer Mao Zedong wird damit weiter zementiert.
Die beim Volkskongress erwartete Verkündung des Wehretats könnte unterdessen Hinweise auf Chinas geopolitische Absichten geben.