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mid-Kommentar: Konventionelle Kraftstoffe unverzichtbar

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mid Groß-Gerau - Verbrennungsmotoren und Hybrid-Systeme haben in den vergangenen Jahren an Effizienz gewonnen. Bernd Schray / pixabay.com

E-Fuels bleiben noch lange ein knappes Gut, wie das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) gerade dargelegt hat. Insofern ist das von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) angedrohte Veto gegen das von der EU beschlossene Verbrenner-Aus eine halbherzige Sache.


E-Fuels bleiben noch lange ein knappes Gut, wie das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) gerade dargelegt hat. Insofern ist das von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) angedrohte Veto gegen das von der EU beschlossene Verbrenner-Aus eine halbherzige Sache. Denn der Politiker begrenzt seine Argumentation pro Verbrennungsmotor auf die Nutzung der synthetischen, klimaneutralen Kraftstoffe.

Vor dem Hintergrund einer holprig vonstattengehenden Energiewende muss die EU-Entscheidung, bis 2035 keine Neufahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr zuzulassen, im Sinne einer langfristig funktionierenden Automobilität wieder gekippt werden. Zwar erweist sich die Automobilindustrie als auffallend flexibel bei der kompletten Umstellung der Produktion auf Elektrofahrzeuge, doch ist die bloße Herstellung von E-Autos noch längt keine Komplettlösung.

Denn: Die Kombination aus einer zunehmend schwierigen und unsicheren Stromerzeugung bei gleichzeitigem Anstieg des Strombedarfs in großem Stil - auch durch den deutschen Alleingang, Gebäude künftig nur noch mit stromverbrauchenden Wärmepumpen heizen zu wollen - könnte die Energieversorgung ins Wanken bringen. Die damit verbundenen Konsequenzen sind kaum überschaubar.

In den vergangenen Jahren ist bei der Energieeffizienz konventionell angetriebener Fahrzeuge technologisch erstaunlich viel gelungen. All die damit verbundenen Entwicklungen werden mit dem Verbot einer ausgereiften Technologie inklusive der immer besser und praktikabler werdenden Hybrid-Systeme ad absurdum geführt. Die Autoindustrie mag noch mit einem blauen Auge davon kommen. Doch Autofahrer sowie kleine und mittlere Unternehmen, die auf eine funktionierende Mobilität in Deutschland und Europa angewiesen sind, werden durch die aktuelle von EU-Funktionären dominierte Verkehrspolitik mit hoher Wahrscheinlichkeit wirtschaftlich ausgebremst.

Lars Wallerang / mid

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