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Der Städte- und Gemeindebund hat im Zuge des neuen Heizungsgesetzes davor gewarnt, das deutsche Gasnetz aufzugeben. "Es muss schnell geklärt werden, was aus unserem Gasnetz wird", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Wochenende. Deutschland habe mit über 580.000 Kilometern das längste Gasnetz der Welt. "Es kann nicht sein, dass man diese wichtige und funktionsfähige Einrichtung aufgibt und abschreibt."
Da sich das Gebäudeenergiegesetz formal zur Technologieoffenheit bekenne, könne mit grünem Wasserstoff "über die Gasnetze auch in Zukunft die Wärmeversorgung dargestellt werden", sagte Landsberg. Zugleich wisse aber niemand, wieviel Wasserstoff tatsächlich in zehn Jahren am Markt zur Verfügung stehe und zu welchem Preis. Trotzdem sehe der Gesetzentwurf Schadenersatzpflichten vor, sollte nicht fristgemäß der entsprechende grüne Wasserstoff zur Verfügung gestellt werden. "Hier brauchen wir eine andere und flexiblere Lösung", forderte Landsberg.
Er erneuerte außerdem seine Kritik an den vorgesehenen Fristen und geschätzten Kosten bei der kommunalen Wärmeplanung. Großstädte ab 100.000 Einwohner sollen eine verpflichtende Wärmeplanung bis Juli 2026 vorlegen, kleinere Städte und Gemeinden bis Juli 2028. "Das ist eine Herkulesaufgabe mit sportlich knappen Fristen", sagte Landsberg. Städten und Gemeinden werde empfohlen, dabei mit anderen Kommunen, Stadtwerken und Netzbetreibern zusammenzuarbeiten.
Die vom Bund geschätzten 500 Millionen Euro für die kommunale Wärmeplanung werden zudem aus Sicht von Landsberg nicht reichen. "Unsere Berechnungen gehen von zwei bis drei Milliarden Euro aus."