Die Militärregierung in Burkina Faso hat nach eigenen Angaben einen Putschversuch verhindert. Nach Angaben in der Staatsanwaltschaft wurden vier Offiziere festgenommen.
Die Militärregierung im westafrikanischen Burkina Faso hat nach eigenen Angaben einen Putschversuch verhindert. "Ein nachgewiesener Putschversuch wurde am 26. September 2023 von den Geheim- und Sicherheitsdiensten Burkina Fasos vereitelt", hieß es in einer am Mittwoch im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung. Laut Militärstaatsanwaltschaft wurden vier Offiziere festgenommen. Sie würden eines "Komplotts gegen die Staatssicherheit" verdächtigt, hieß es in einem Schreiben des Militärstaatsanwalts Ahmed Ferdinand Sountoura. Demnach sind zwei weitere Verdächtige flüchtig.
Die mutmaßlichen Putschisten hätten die "düstere Absicht" gehabt, "die Institutionen der Republik anzugreifen und das Land ins Chaos zu stürzen", hieß es in der Erklärung der Regierung weiter. Die Militärstaatsanwaltschaft rief zu Zeugenaussagen auf.
Bereits am Dienstagabend waren in Onlinediensten Informationen zu einen Putschversuch aufgetaucht. Das französische Medium "Jeune Afrique" war am Montag von der Regierung gesperrt worden, nachdem es zwei Artikel über Spannungen innerhalb der burkinischen Armee veröffentlicht hatte.
Nachdem der selbst durch einen Militärputsch an die Macht gelangte Übergangspräsident Ibrahim Traoré dazu aufgerufen hatte, ihn angesichts eines Putschversuchs zu unterstützen, gingen Tausende Menschen in der Hauptstadt Ouagadougou auf die Straße. Im vormals Twitter genannten Onlinedienst X bekräftigte Traoré seinen Willen, den Übergang trotz verschiedener Hindernisse und "Manöver" gegen die Militärregierung "zu einem guten Ende zu bringen".
Nach Angaben eines AFP-Journalisten vor Ort war es in den Straßen in Ouagadougou am Donnerstag ruhig. Auch war kein besonders Aufgebot an Sichheitskräften zu sehen.
Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder der Welt und hat im vergangenen Jahr innerhalb weniger Monate zwei Militärputsche erlebt. Die Machtübernahme durch das Militär erfolgte, ähnlich wie im Nachbarland Mali, aus Unzufriedenheit über den mangelnden Erfolg im Kampf gegen Dschihadisten im Land. Seit rund einem Jahr ist in dem westafrikanischen Land der erst 35 Jahre alte Traoré an der Macht.