Politik

Hunderte blockieren Straßen in Protest gegen Justizvertreter in Guatemala

  • AFP
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  • 3. Oktober 2023, 05:40 Uhr
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Straßenblockade in San Cristóbal Totonicapán Bild: AFP

In Guatemala haben hunderte Menschen bei Protesten Straßen blockiert, um nach der Beschlagnahmung von Wahlunterlagen den Rücktritt von drei Justizvertretern zu fordern.

In Guatemala haben hunderte Menschen bei Protesten Straßen blockiert, um nach der Beschlagnahmung von Wahlunterlagen den Rücktritt von drei Justizvertretern zu fordern. Nach Behördenangaben sperrten die Demonstrierenden am Montag mindestens 17 Straßenabschnitte, etwa Autobahnen und Schnellstraßen, die zu den Grenzen mit Mexiko, El Salvador und Honduras führen. "Guatemala fordert die Achtung seiner Demokratie", war auf einem der Plakate der Protestteilnehmer zu lesen. 

Die Demonstranten verlangen den Rücktritt der Generalstaatsanwältin Consuelo Porras, des Richters Fredy Orellana und des Staatsanwalts Rafael Curruchiche. Ihnen wird vorgeworfen, einen Kreuzzug gegen die Semilla-Partei des Siegers der Präsidentschaftswahl, Bernardo Arévalo, angestoßen zu haben. Das US-Justizministerium hat in der Vergangenheit alle drei als "korrupt" und "undemokratisch" beschrieben. 

Am Freitag und Samstag hatte Curruchiche Sicherheitskräfte angewiesen, kistenweise Unterlagen der Präsidentschaftswahl zu beschlagnahmen. Arévalo hatte die Wahl mit deutlichem Vorsprung gegenüber seiner Rivalin Sandra Torres gewonnen. Im Wahlkampf hatte er sich den Kampf gegen die Korruption auf die Fahnen geschrieben. Arévalo soll sein Amt in dem zentralamerikanischen Land im Januar antreten.

Guatemala gehört nach Angaben der Organisation Transparency International zu den korruptesten Ländern der Welt. Außerdem leidet das Land unter Armut und Gewalt. Jedes Jahr wandern daher tausende Guatemalteken in die USA aus. Die Geldsummen, die sie von dort an ihre Familien in der Heimat überweisen, machten vergangenes Jahr 19 Prozent des Bruttoinlandsproduktes von Guatemala aus.

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