Myanmar wird diese Woche zum ersten Mal seit drei Jahren einen Vertreter zu einem Treffen des südostasiatischen Staatenverbunds Asean entsenden. Der Konflikt in Myanmar wird ganz oben auf der Tagesordnung stehen.
Myanmar wird in dieser Woche zum ersten Mal seit drei Jahren einen Vertreter zu einem Treffen des südostasiatischen Staatenverbunds Asean entsenden. Die in Myanmar regierende Militärjunta schickte einen hochrangigen Vertreter des Außenministeriums zum Gipfel nach Laos, wie eine an dem Treffen beteiligte diplomatische Quelle der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag mitteilte. Der Konflikt wird ganz oben auf der Tagesordnung stehen, wenn sich die Staats- und Regierungschefs der Asean-Länder ab Mittwoch in Laos Hauptstadt Vientiane treffen.
Der Staatenverbund hatte im April 2021 einen Friedensplan mit Myanmars Militär vereinbart. Myanmars Militärjunta weigerte sich aber, mit Gegnern seines Regimes zu verhandeln und ging weiterhin mit Gewalt gegen diese vor. Der Staatenverbund schloss die Führer der Militärjunta daraufhin von seinen Gipfeltreffen aus. Diese weigerte sich "nicht-politische" Vertreter zu schicken.
Die diplomatische Quelle wertete die Teilnahme gegenüber AFP als Akzeptanz des Asean-Friedensplans durch Myanmars Militärführung. Im Vorfeld des Asean-Gipfels nahm eine Vertreterin des Außenministeriums Myanmars an einem Treffen der Asean-Außenminister teil. Der Schritt erfolgt zwei Wochen nachdem das Militär seine Gegner zu Gesprächen eingeladen hatte.Â
Das Militär in Myanmar hatte im Februar 2021 die Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt und liefert sich seither Kämpfe mit pro-demokratischen Widerstandskämpfern und Gruppen ethnischer Minderheiten. Zuletzt hatte die Junta eine Serie von Rückschlägen erlitten. Die gegen die Junta kämpfenden Gruppierungen erzielten wichtige Geländegewinne.
Myanmars wichtigster Verbündeter China wird ab Donnerstag ebenfalls am Asean-Treffen teilnehmen. China beharrt offiziell zwar auf seiner Position der Nichteinmischung in "innere Angelegenheiten", dürfte sich aber ein Abkommen zur Beendigung des Konflikts in seinem Nachbarland wünschen.