Israelische Siedler haben am Montagmorgen fast 20 Autos im besetzten Westjordanland in Brand gesetzt. Ein AFP-Journalist sah mehrere komplett ausgebrannte Autos.
Israelische Siedler haben am Montag fast 20 Autos im besetzten Westjordanland in Brand gesetzt. In der Nacht sei ein Alarm ertönt, der signalisiert habe, dass Siedler die Stadt Al-Bireh betreten und Vandalismus begangen hätten, sagte der Chef des örtlichen Zivilschutzbüros. Aus israelischen Sicherheitskreisen erfuhr die Nachrichtenagentur AFP, dass Soldaten geschickt worden seien. Beim Eintreffen vor Ort seien die Siedler jedoch bereits fort gewesen, hieß es. 19 Fahrzeuge seien von den Siedlern in Brand gesetzt worden.
Ein AFP-Journalist sah mehrere komplett ausgebrannte Autos sowie die geschwärzte Fassade eines Gebäudes, vor dem sie geparkt waren.
Israelische Polizisten, Soldaten und Beamte des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet hätten Beweise für die Ermittlungen gesammelt, hieß es weiter aus israelischen Sicherheitskreisen. Informationen zur Herkunft der Siedler und ihren Motiven lagen demnach zunächst nicht vor.
Im seit 1967 von Israel besetzten Westjordanland hat sich die Lage seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen deutlich verschärft. Das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) verzeichnete in seiner jüngsten Bilanz fast 270 Vorfälle im Zusammenhang mit Siedlern im Westjordanland vom 1. bis 28. Oktober.
Im Westjordanland leben etwa 490.000 Menschen in israelischen Siedlungen. Die Vereinten Nationen stufen diese als völkerrechtswidrig ein. Daneben leben rund drei Millionen Palästinenser im Westjordanland.