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Autozulieferer Schaeffler streicht 4700 Stellen - 2800 in Deutschland

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Schaeffler-Fahnen Bild: AFP

Der Autozulieferer Schaeffler im bayerischen Herzogenaurach streicht 4700 Stellen, davon in Deutschland 2800. Ein Grund sei die 'anhaltende Transformation in der Automobilzulieferindustrie', wie Schaeffler mitteilte.

Der Autozulieferer und Maschinenbauer Schaeffler hat angesichts anhaltender Probleme in der Industriesparte und dem schwächelnden Automarkt angekündigt, mehrere tausend Stellen in Europa zu streichen. Vorgesehen seien insgesamt 4700 Stellen, von denen 2800 auf Deutschland entfallen, wie das Unternehmen aus Herzogenaurach am Dienstag mitteilte. Betroffen von den Stellenstreichungen sind demnach in Deutschland zehn Standorte und weitere fünf in Europa. Von letzteren will das Unternehmen zwei schließen.

Ein Teil der 4700 Stellen sollen dem Autozulieferer zufolge verlagert werden, sodass sich der Nettostellenabbau auf 3700 Arbeitsplätze reduziere. Nähere Einzelheiten dazu soll es "bis Ende des Jahres" geben. Schaeffler verspricht sich Einsparungen von jährlich etwa 290 Millionen Euro bis 2029. Ein Teil davon entfielen auch auf "Kostensynergien aus dem Zusammenschluss" mit dem Antriebsspezialisten Vitesco, den Schaeffler im Oktober übernommen hatte. Die Zahl der Beschäftigten stieg dadurch um 35.000 auf weltweit 120.000.

Grund für den Stellenabbau ist nach Unternehmensangaben die anhaltende Konjunkturschwäche. "Gerade in Europa ist die Nachfrage in vielen Sektoren andauernd schwach und führt zu Überkapazitäten an deutschen und europäischen Standorten", erklärte Vorstandsmitglied Sascha Zaps. Im Bereich Maschinenbau sind demnach vor allem die Schaeffler-Standorte Schweinfurt und Homburg betroffen. Zudem strebt Schaeffler den Verkauf des erst im Jahr 2022 übernommenen Unternehmens Melior Motion an, das Planetengetriebe für Industrieroboter herstellt.

Hinzu kämen im Speziellen die Probleme der Autoindustrie und die Antriebswende, erklärte der Konzern. Das Geschäft mit Teilen für Autos mit Verbrennungsmotor werde "in Folge des anhaltenden Rückgangs" reduziert, um die "Kostenbasis weiter abzusenken", erklärte der Konzern. Zugleich sei bei Teilen für E-Autos das Wachstum weniger stark ausgefallen als erwartet. Betroffene Autoindustriestandorte sind demnach vor allem Herzogenaurach, Schwalbach und Regensburg.

Zusätzlich "führt der erhöhte Wettbewerb zu einem weiter zunehmenden Preis- und Kostendruck und einer stärkeren Lokalisierung der Entwicklungsleistungen, insbesondere in China". Die Maßnahmen seien "ohne Alternative", erklärte Konzernchef Klaus Rosenfeld. Das Programm sei notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit von Schaeffler langfristig zu sichern. Rosenfeld kündigte für die Mitarbeitenden sozialverträgliche Lösungen mit "Augenmaß" an.

Nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie wird der Auftragsmangel viele deutsche Autozulieferer und weitere mittelständische Unternehmen der Branche zunehmend zum Problem. In einer Befragung habe jedes zweite Unternehmen angegeben, im bisherigen Jahresverlauf wirtschaftlich hinter den Erwartungen zurück geblieben zu sein, erklärte der Verband. "Weitere 19 Prozent sehen ihre ohnehin schlechten Erwartungen bestätigt."

Nur fünf Prozent der Unternehmen konnten demnach ihre Erwartungen übertreffen, "für ein Viertel der Unternehmen lief es wie erwartet gut". Im kommenden Jahr rechnen laut VDA-Befragung zudem nur 17 Prozent der eine Verbesserung. 45 Prozent gehen von einer unveränderten Lage aus, 38 Prozent von einer Verschlechterung.

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