Gewerkschaften

IG Metall: Hundertausende Teilnehmer an Warnstreiks seit Ende der Friedenspflicht

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Protestaktion am Mittwoch in Osnabrück Bild: AFP

In den vergangenen zwei Wochen haben nach Angaben der IG Metall deutschlandweit hunderttausende Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie an Warnstreiks teilgenommen.

In den vergangenen zwei Wochen haben nach Angaben der IG Metall deutschlandweit hunderttausende Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie an Warnstreiks teilgenommen. "Bundesweit demonstrierten seit Ablauf der Friedenspflicht über 511.000 Beschäftigte ihre Kampfbereitschaft", erklärte die Gewerkschaft in Frankfurt am Main am Freitag. "Die Beschäftigten erwarten Bewegung und sind ungeduldig", erklärte IG-Metall-Chefin Christiane Benner.

Der IG-Metall-Bezirk Nordrhein-Westfalen meldete knapp 78.000 Warnstreikende aus 763 Betrieben seit dem 28. Oktober. In Berlin, Brandenburg und Sachsen waren es laut dem dortigen Gewerkschaftsbezirk rund 20.000, im Bezirk IG Metall Küste beteiligten sich bis Donnerstag rund 45.000 Beschäftigte.

Weitere bedeutende Mobilisierungen wurden etwa aus Bayern und Baden-Württemberg gemeldet. In Baden-Württemberg beteiligten sich nach aktuellen Angaben über 160.000 Menschen. "Die Beschäftigten beweisen eindrucksvoll, dass sie sich bewegen können, jetzt müssen die Arbeitgeber am Verhandlungstisch das Gleiche tun", erklärte die dortige IG-Metall-Bezirksleiterin Barbara Resch.

In der nächsten Runde der Tarifverhandlungen sollen die Tarifbezirke Küste und Bayern am Montag in Hamburg einen Pilotabschluss auf den Weg bringen. Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, außerdem soll es mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit geben. Die Arbeitgeber boten zuletzt eine Tariferhöhung in zwei Stufen um 3,6 Prozent bei einer Laufzeit von 27 Monaten an.

"Die Belegschaften haben in den letzten zwei Wochen eindrucksvoll gezeigt, dass sie auch bereit sind, die Streiks auszuweiten, wenn es am Montag in Hamburg keine substanziellen Fortschritte in den Verhandlungen gibt", erklärte der Bezirksleiter aus Nordrhein-Westfalen, Knut Giesler.

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