Aids

UNO: HIV-Infektionen im Jahr 2023 auf historischen Tiefstand gesunken

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Rote Schleife als Solidarität mit HIV-Infizierten Bild: AFP

Die Zahl der HIV-Infektionen ist nach UN-Angaben im vergangenen Jahr auf einen historischen Tiefstand gesunken. Das Gemeinsame Programm der Vereinten Nationen für HIV und Aids (UNAIDS) warnte jedoch, dass der Rückgang noch viel zu langsam sei.

Die Zahl der HIV-Infektionen ist nach UN-Angaben im vergangenen Jahr auf einen historischen Tiefstand gesunken. Das UN-Aidsprogramm UNAIDS warnte am Dienstag jedoch, dass der Rückgang noch viel zu langsam sei.

Einem neuen UNAIDS-Bericht zufolge, der kurz vor dem Welt-Aids-Tag am 1. Dezember veröffentlicht wurde, haben sich im Jahr 2023 rund 1,3 Millionen Menschen mit HIV infiziert. Dies liege um ein dreifaches über dem Wert, mit dem das Ziel der Vereinten Nationen zu erreichen sei, die durch HIV ausgelöste Immunschwächekrankheit Aids bis 2030 als Gesundheitsgefahr zu eliminieren.

Im vergangenen Jahr starben den Angaben zufolge rund 630.000 Menschen an Krankheiten in Verbindung mit Aids. Dies war demnach der niedrigste Wert seit dem Höchststand von 2,1 Millionen Toten im Jahr 2004. Der Großteil des Fortschritts wurde antiretroviralen Therapien zugeschrieben. Dabei kann die Virusmenge im Blut der Betroffenen auf ein nicht nachweisbares Niveau gesenkt werden.

Von den fast 40 Millionen Menschen auf der Welt, die mit HIV leben, erhalten etwa 9,3 Millionen den Angaben zufolge keine Behandlung. Trotz des weltweiten Fortschritts verzeichneten 28 Länder demnach im vergangenen Jahr einen Anstieg der HIV-Infektionen.

Die Bemühungen, in diesen Ländern eine vorbeugende Behandlung - die sogenannte Präexpositionsprophylaxe (Prep) - verfügbar zu machen, seien "sehr langsam" vorangekommen, erklärte UNAIDS. "Nur 15 Prozent der Menschen, die Prep benötigen, erhielten sie 2023."

UNAIDS zufolge behindern auch Gesetze und Praktiken, die Menschen mit HIV "diskriminieren oder stigmatisieren", den Kampf gegen das Virus. Das UN-Aidsprogramm verweist etwa auf das Anti-LGBTQ-Gesetz im ostafrikanischen Uganda - eines der härtesten Gesetze gegen homosexuelle Menschen auf der Welt Es habe seit seinem Inkrafttreten im vergangenen Jahr zu einem starken Rückgang des Zugangs zur Prep geführt, erklärte UNAIDS.

"Die Welt kann Aids beenden - wenn die Menschenrechte von Menschen, die mit HIV leben oder von HIV betroffen sind, respektiert, geschützt und erfüllt werden, um gerechte, zugängliche und qualitativ hochwertige HIV-Dienstleistungen zu gewährleisten", erklärte UNAIDS-Direktorin Winnie Byanyima in dem Bericht.

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