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Proteste einen Monat nach Flutkatastrophe in Spanien - Betroffene müde und verdrossen

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Gedenkveranstaltung im spanischen Paiporta am Freitagabend Bild: AFP

Einen Monat nach der tragischen Flutkatastrophe im Südosten Spaniens mit 230 Toten und Schäden in Milliardenhöhe haben die Menschen in den betroffenen Gebieten der Opfer gedacht.

Einen Monat nach der tragischen Flutkatastrophe im Südosten Spaniens mit 230 Toten und Schäden in Milliardenhöhe haben die Menschen in den betroffenen Gebieten der Opfer gedacht. "Paiporta, vereint, wird niemals besiegt werden", riefen mehrere hundert Bewohner der Stadt Paiporta bei einer Demonstration am Freitagabend, bevor sie um Punkt 20.11 Uhr eine Schweigeminute einlegten - zu diesem Zeitpunkt hatten die Behörden der Region Valencia vor einem Monat die Bevölkerung endlich mit Handynachrichten über die drohende Gefahr informiert.

Die Nachricht kam zwölf Stunden nach einer Unwetterwarnung der Nationalen Wetterbehörde - und für viele Menschen viel zu spät. 222 Menschen starben allein in der Region Valencia.

"Wir gedenken der Opfer, sowohl derer, die gegangen sind, als auch derer, die geblieben sind", sagte die 43-jährige Lehrerin Bea García am Freitagabend. "Die Menschen fühlen sich immer noch einsam, die Wut bleibt und es gibt Müdigkeit und Frustration. Wir sind alle erschöpft", betonte sie.

Bei vielen Betroffenen hat sich Müdigkeit und Verdrossenheit breitgemacht. Die Aufräumarbeiten dauern an, unermüdlich arbeiten die Menschen für eine Rückkehr zur Normalität. Für Freitagabend hatten deshalb kommunale Organisationen, Gewerkschaften und Verbände zu Demonstrationen in mehreren betroffenen Gemeinden aufgerufen. 

In Catarroja südlich von Valencia sind noch die Spuren der Hochwasserkatastrophe zu sehen: Dutzende Autowracks türmen sich am Ortseingang. "Wir sind müde, wir danken den freiwilligen Helfern, aber wir sind sehr müde, weil nichts vorangeht", sagt der 35-jährige Amparo Peris. "Manchmal haben wir Strom, manchmal nicht. An manchen Tagen haben wir zur Essenszeit keinen Strom und wir fragen uns: Was essen wir jetzt?", erzählt er weiter. "Wir hoffen, dass das bald vorüber ist."

Viele Betroffene warfen den Behörden und auch der Regierung in Madrid schon unmittelbar nach der Katastrophe vor, zu spät reagiert zu haben. In Spanien sind eigentlich die Regionen für den Katastrophenschutz zuständig. Der Regionalpräsident der Region Valencia, Carlos Mazón, hatte sich nach der Flut zwar für "Fehler" entschuldigt. Der Politiker von der konservativen Volkspartei sagte aber auch, er sei nur unzureichend und zu spät von nationalen Behörden informiert worden, und machte der linksgerichteten Regierung in Madrid schwere Vorwürfe.

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