Viele Menschen freuen sich über die Lockerungen in der Corona-Krise. Normalität im Alltag rückt damit wieder etwas näher. Aber es gibt auch Schattenseiten, deshalb schlagen Mediziner jetzt Alarm.
Viele Menschen freuen sich über die Lockerungen in der Corona-Krise. Normalität im Alltag rückt damit wieder etwas näher. Aber es gibt auch Schattenseiten, deshalb schlagen Mediziner jetzt Alarm.
Führen die Öffnungen zu einem Anstieg des R-Wertes auf ungefähr 1,4, könnte die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen auf mehr als 10.000 hochschnellen. Das geht aus aktuellen Zahlen des Prognosemodells zur Intensivbettenauslastung hervor, die die Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) jetzt vorstellt.
"Das wäre ein absoluter Höchststand, den wir bisher noch nie in der Intensivmedizin hatten", sagt Christan Karagiannidis vom DIVI-Intensivregister. "Ich bin überzeugt, dass wir damit nicht gut zurechtkommen würden. Die Qualität der Versorgung würde definitiv darunter leiden."
Der bisherige Höchststand hatte im Januar bei 6.000 Corona-Patienten auf Intensivstationen gelegen. In der bisherigen Spitze, der Grippewelle 2018, habe die Belegung bei 3.000 gleichzeitig gelegen.
Wenn der R-Wert auf 1,2 steigt, würde dies laut Experten ebenfalls zu einer dritten Welle mit mehr als 5.000 Corona-Patienten führen, selbst wenn acht Millionen Impfdosen pro Woche verimpft würden.
Grundsätzlich begrüßen die Mediziner des DIVI die aktuellen Beschlüsse: "Noch sieht der R-Wert ganz gut aus. Wichtig ist aber, dass die Menschen sich weiter diszipliniert verhalten, sonst bekommen die Intensivstationen Probleme."