Unternehmen

Nachhaltigkeitsaspekte werden für Unternehmen immer wichtiger

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Die Zeiten, in denen Kunden einzig anhand des Preises ihre Kaufentscheidungen für Produkte trafen, sind vorbei. Heute wollen die meisten wissen woher ein Produkt stammt, unter welchen Bedingungen es entstanden ist und ob die Produzenten vor Ort auch einen Nutzen durch die Herstellung des Gutes erfahren und nicht ausgenutzt werden. Allerdings ist auch kritisch zu bemerken, dass viele sich zwar mit diesen Fragen beschäftigen, sie aber nur unzureichend und inkonsequent umsetzen und eben doch im Januar zu den Tafeltrauben aus Südafrika greifen.

Unternehmen und soziale Verantwortung in der Vergangenheit

In den letzten Jahrzehnten galt in der Unternehmenswelt das Primat des Gewinns. Manager argumentierten, dass das Streben nach der Maximierung der Gewinne automatisch eine unternehmensethisch korrekte Verhaltensweise zur Folge hätte, da Effizienzsteigerungen mit einer Minimierung des Ausschusses verbunden wären, die Umwelt dadurch geschont wird und dies letztlich allen zugutekommt. Soziale Verantwortung wurde durch Spenden an Hilfsorganisationen wahrgenommen, über die seitenlang in der Zeitung oder im unternehmensinternen Rundschreiben berichtet wurde und sich Unternehmen auf diese Weise im Licht der Öffentlichkeit sonnten. Unethisches Verhalten, wie die Entlassung von Mitarbeitern bei gleichzeitiger Erhöhung der Vorstandsgehälter, das Auffliegen von schwarzen Kassen oder die Werksschließung unter allen Umständen waren zwar in den Medien kurzzeitig präsent, wurden aber von den Menschen schnell vergessen, sobald Gras über die Sache gewachsen war.

Integratives Verständnis von Unternehmensethik

Um ein integratives Verständnis von Unternehmensethik zu entwickeln, müssen Führungskräfte die Maximierung des Gewinns als oberstes Gebot verwerfen. Nicht maximale Gewinne sind bei einer ethischen Unternehmensführung von Interesse, sondern legitime Gewinne. Gerechtfertigte Gewinnerwartungen, die Unternehmen erfüllen können, ohne dabei andere zu schädigen, sind von ihnen anzustreben. In diesem Kontext haben sich die Ansätze Corporate Social Responsibility (unternehmerische Sozialverantwortung) und Corporate Sustainability (unternehmerische Nachhaltigkeit) entwickelt, die darauf setzen, dass sich Unternehmen ihrer Verantwortung stellen und eben nicht nur ihren Gewinn maximieren. Maßnahmen in Unternehmen sind beispielsweise (aus Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2009): Mitarbeiter fair behandeln, fördern und beteiligen, natürliche Ressourcen schonend und effizient einsetzen, ökologisch verantwortungsvoll produzieren, Menschenrechte beachten und durchsetzen, in Bildung investieren, für einen fairen Wettbewerb eintreten, Transparenz hinsichtlich der Unternehmensführung schaffen und Verbraucherrechte und -Interessen achten und wahren. Strategien und Konzepte, die das Umweltbewusstsein von Unternehmern stärken und auf ein zukunftsfähiges Wirtschaften abzielen, werden zudem in dem Buch „Nachhaltige Unternehmensführung“ von Dr. Ursula Binder vorgestellt.

Die Vereinten Nationen haben im Jahr 2000 mit dem Global Compact einen Katalog erstellt, unter dessen Dach sich weltweit bereits mehrere Tausend Unternehmen eingefunden haben und freiwillig für Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung eintreten. Die Rahmenbedingungen für eine nachhaltigere Welt sind gelegt, wie die Unternehmen die Prinzipien umsetzen, ist eine andere Sache.

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