Blutdruck

Bluthochdruck setzt auch Augen zu

  • Annette Bulut (mp)
  • In GESUNDHEIT
  • 27. August 2015, 11:51 Uhr

Jeder zweite Patient mit der Augenkrankheit Grüner Star (Glaukom) leidet an Bluthochdruck. Offenbar fördert die medikamentöse Therapie gegen Bluthochdruck die Entstehung des Augenleidens.


Rund eine Millionen Menschen in Deutschland leiden an Glaukom (Grüner Star) - eine Augenerkrankung, bei der fortschreitende Schäden am Sehnerv zu Verlust der Sehkraft bis hin zur Erblindung führen können. Jeder zweite Patient mit der Augenkrankheit Grüner Star (Glaukom) leidet an Bluthochdruck. Offenbar fördert die medikamentöse Therapie gegen Bluthochdruck die Entstehung des Augenleidens. Darauf weisen aktuelle Studien hin, wie die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) meldet. Insbesondere Medikamente, die zu einem starken nächtlichen Abfall des Blutdrucks führen, können Sehnerv und Netzhaut schädigen. Als bedeutendster Risikofaktor für ein Glaukom gilt ein erhöhter Augeninnendruck, der einerseits einen mechanischen Schaden am Sehnerv bewirkt und gleichzeitig die Durchblutung des Sehnervs stört. Die Senkung des Augeninnendrucks ist darum auch der wichtigste Therapieansatz. "In den meisten Fällen lässt sich das Fortschreiten eines Glaukoms durch die drucksenkende Therapie verlangsamen", sagt Professor Norbert Pfeiffer, Direktor der Augenklinik der Universitätsmedizin Mainz. Ganz aufhalten könne man die Erkrankung damit in manchen Fällen jedoch nicht. Darum sei es wichtig, auch Faktoren außerhalb des Auges bei der Glaukom-Therapie zu berücksichtigen. "Viel schädlicher für das Auge aber ist ein gestörter Tag-Nacht-Rhythmus des Blutdrucks", so der Experte. Bei einem normalen Menschen schwankt der Blutdruck je nach Tageszeit und ist nachts normalerweise etwas niedriger als am Tag. Fällt der Blutdruck jedoch über Nacht zu stark ab, stört das die Durchblutung des gesamten Auges, zumal der Augeninnendruck im Liegen höher ist und damit die Durchblutung gegen einen erhöhten Widerstand arbeiten muss. Insbesondere Netzhaut und Sehnerv können dann Schaden nehmen und das Sehvermögen der Betroffenen beeinträchtigen. Eine Absprache zwischen Augenarzt und Hausarzt sei sinnvoll, um sowohl Bluthochdruck als auch Glaukom langfristig optimal zu kontrollieren.

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