Kinder und Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) haben mit sozialen Schwierigkeiten zu kämpfen. Am Frankfurter Universitätsklinikum wurde deshalb eine verhaltenstherapeutische Gruppentherapie zur Verbesserung der sozialen Fertigkeiten entwickelt.
Kinder und Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) haben mit sozialen Schwierigkeiten zu kämpfen. Dabei werden sie sich beim Heranwachsen ihrer "Andersartigkeit" zunehmend bewusst. "Oftmals begegnen wir in der klinischen Praxis Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störungen, die sich den Kontakt zu Gleichaltrigen wünschen und gleichzeitig jeden Tag erleben, dass sie auf Zurückweisungen stoßen, weil sie viele Verhaltensweisen ihrer Klassenkameraden nicht verstehen können. Und darüber verzweifeln sie", erklärt Prof. Christine Freitag vom Universitätsklinikum in Frankfurt. Als Reaktion darauf entwickelte sie zusammen mit ihrer Kollegin Dr. Hannah Cholemkery eine verhaltenstherapeutische Gruppentherapie zur Verbesserung der sozialen Fertigkeiten. Hierbei werden Kompetenzen vermittelt, um sich in der sozialen Welt besser zurecht zu finden.
Das bestätigt eine klinische Studie, die im Laufe von drei Jahren 209 Kinder und Jugendliche zwischen acht und 18 Jahren untersuchte. Ziel der "Sosta-net Studie" war es, zu untersuchen, ob sich die soziale Reaktivität bei Kindern und Jugendlichen mit ASS durch eine verhaltenstherapeutische Gruppentherapie steigern lässt. Zur Auswertung wurde ein standardisierter Fragebogen erstellt, in dem Eltern die Verhaltensweisen der Heranwachsenden vor Beginn der Gruppentherapie, am Ende der Intervention und drei Monate nach Abschluss der Intervention beurteilten. Insbesondere Kinder mit einer schwereren Symptomatik und einem höheren IQ zu Beginn der Therapie konnten davon profitieren. Das Trainingsprogramm haben die Autorinnen schon 2014 beim Beltz-Verlag als Handbuch veröffentlicht.
