Gesundheit

Ab in den Urlaub - Sicher reisen trotz Lungenkrankheit

  • Steve Schmit/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 19. Mai 2016, 12:55 Uhr

Der Urlaub gilt vielen Menschen als die schönste Zeit des Jahres. Auch Patienten mit einer Lungenerkrankung müssen auf eine erholsame Sommerreise nicht verzichten. Sie sollten jedoch zuvor ihren Arzt um Rat fragen und bei der Planung ein paar wichtige Punkte beachten.


Der Urlaub gilt vielen Menschen als die schönste Zeit des Jahres. Auch Patienten mit einer Lungenerkrankung müssen auf eine erholsame Sommerreise nicht verzichten. Sie sollten jedoch zuvor ihren Arzt um Rat fragen und bei der Planung ein paar wichtige Punkte beachten. "Für Lungenpatienten kommt nicht unbedingt jedes Reiseland infrage", sagt Prof. Dr. Andreas Rembert Koczulla vom Klinikum der Universität Gießen/Marburg. "Von Fernreisen, die sie zum Beispiel in eine asiatische Metropole mit hohen Smogwerten führen, würde ich generell abraten."

Doch auch in europäischen Städten können im Hochsommer starke Ozonwerte entstehen, die angegriffenen Lungen zusetzen. Besser geeignet sind Orte im Gebirge oder an der See. "Für Asthmatiker bieten sich Urlaubsziele über einer Höhe von 1.500 Metern an, denn hier enthält die Luft nur noch wenig Allergene. Bei Patienten mit einem Lungenemphysem kann die steigende Höhe jedoch zu Atemnot führen. Betroffen sind unter anderem Menschen mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). "Sie sind im Urlaub an der See besser aufgehoben", sagt Koczulla. "Die salzhaltige Luft kann helfen, tief sitzenden Schleim in den Atemwegen zu lösen und das Durchatmen erleichtern."

Gut zu wissen: Eine COPD wird häufig durch Rauchen ausgelöst und geht mit Dauerhusten und verengten Atemwegen einher. Hinter den Symptomen kann jedoch auch ein Alpha-1-Antitrypsin-Mangel stecken - eine Erbkrankheit, in deren Verlauf das Immunsystem der Lunge das eigene Gewebe angreift und das Atemorgan schädigt. Früh erkannt, kann der Verlauf der Krankheit gemildert werden. Junge Nichtraucher, die die Diagnose "COPD" erhalten, sollten sich auf Alpha-1 testen lassen. Weitere Infos: www.initiative-pro-alpha.de

Ihre Medikamente sollten Lungenpatienten in ausreichender Menge von zuhause mitbringen. "Denn die gewohnten Präparate sind nicht immer so einfach im Ausland zu bekommen, und besonders in Asien muss daran gedacht werden, dass die aufgedruckte Wirkstoffmenge nicht immer dem wahren Inhalt entspricht", sagt Prof. Dr. Koczulla. Urlauber, die mit einem tragbaren Sauerstoffgerät reisen, müssen dieses zuvor bei der Fluggesellschaft anmelden. Nicht jedes Modell darf mit an Bord.

Daher sollten Patienten direkt bei der Airline nachfragen und zugleich klären, ob sie eine ärztliche Bestätigung ihrer Flugtauglichkeit benötigen. Viele Hersteller von Sauerstoffgeräten arbeiten zudem mit Partnern im Ausland zusammen, die bei der Versorgung vor Ort helfen können. "Hier lohnt es sich, beim Anbieter nachzufragen." Derart gerüstet steht auch Menschen mit COPD oder Alpha-1 einem erholsamen Urlaub nichts mehr im Weg.

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