Gesundheit

Herzspezialisten fordern Blutdruck-Pass

  • Thomas Schneider/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 19. Oktober 2016, 17:21 Uhr

Alarmierende Zahlen: Knapp jeder vierte Deutsche leidet unter Bluthochdruck, und vier Millionen Bundesbürger wissen nicht einmal von ihrem Leiden. Dadurch erhöht sich das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschädigung und Minderung des Sehvermögens erheblich. Herzspezialisten fordern daher, die Kontrollen zu verstärken und einen Blutdruck-Pass zu verwenden.


Alarmierende Zahlen: Knapp jeder vierte Deutsche leidet unter Bluthochdruck, und vier Millionen Bundesbürger wissen nicht einmal von ihrem Leiden. Dadurch erhöht sich das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschädigung und Minderung des Sehvermögens erheblich. Und Bluthochdruck hat die tückische Eigenschaft, unbemerkt über Jahre hinweg Organschäden ohne spürbare Beschwerden anzurichten.

"Deswegen propagieren wir frühzeitig regelmäßige Blutdruckmessungen - ab dem Schuleintritt beim Kinderarzt, später bei jeder Routineuntersuchung beim Hausarzt - und eine konsequente Behandlung, wenn die Blutdruckwerte zu hoch sind", sagt Prof. Dr. med. Heribert Schunkert vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Ärztlicher Direktor des Deutschen Herz-Zentrums München.

Die Herzstiftung empfiehlt, den Blutdruck bei der Einschulung des Kindes, dann im Jugendalter und ihm frühen Erwachsenalter messen zu lassen. Mit 40 Jahren sollte jeder jährlich neben seinem Blutdruck auch die Werte für Blutzucker und Cholesterin bestimmen lassen, ab 50 Jahren halbjährlich. Bei einer genetischen Vorbelastung sollten diese Werte ab 30 Jahren oder früher gemessen werden. "Nur durch regelmäßige Überprüfung dieser Werte lässt sich bei vielen Millionen Menschen verhindern, dass sie unbemerkt in die Gefahrenzone für Herzinfarkt, Schlaganfall und andere schwere Komplikationen des Herzens, der Nieren und der Augen gelangen", warnt Prof. Schunkert.

Um eine gute Blutdruckeinstellung zu erreichen, empfehlen Experten einen Blutdruck-Pass zur täglichen Eintragung der Blutdruck- und Pulswerte, zum Beispiel kostenlos von der Deutschen Herzstiftung unter (www.herzstiftung.de/Blutdruckpass.html). Damit lasse sich die Situation des Patienten der zurückliegenden Wochen oder Monate auf einen Blick erfassen. "Dieses Blutdruck-Protokoll ist eine wichtige Ergänzung zur einmaligen Blutdruckmessung in der Sprechstunde, die häufig nicht repräsentativ ist und nur bedingt Rückschlüsse auf die derzeitige Blutdrucksituation erlaubt", so Prof. Schunkert.

Anlässlich der bundesweiten Herzwochen bietet die Deutsche Herzstiftung den neuen Ratgeber "Bluthochdruck: Was tun?" an, der kostenlos unter www.herzstiftung.de /Bluthochdruck-Sonderband.html, per E-Mail unter bestellung@herzstiftung.de oder telefonisch. unter 069-955128400 angefordert werden kann.

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