Forschung

Künstliche Kohle aus Abfall

  • Rudolf Huber
  • In UNTERNEHMEN
  • 29. März 2017, 14:02 Uhr

Die Vorräte an fossilen Rohstoffen wie Kohle, Erdgas oder Erdöl sind endlich. Und bei ihrer Verbrennung werden enorme Mengen an klimaschädlichen Treibhausgasen freigesetzt. Deshalb forscht Fraunhofer UMSICHT die kostengünstige Herstellung nachhaltiger Brennstoffe etwa durch die hydrothermale Carbonisierung (HTC), bei der ein Braunkohle-Substitut entsteht.

Die Vorräte an fossilen Rohstoffen wie Kohle, Erdgas oder Erdöl sind endlich. Und bei ihrer Verbrennung werden enorme Mengen an klimaschädlichen Treibhausgasen freigesetzt. Deshalb forscht Fraunhofer UMSICHT die kostengünstige Herstellung nachhaltiger Brennstoffe etwa durch die hydrothermale Carbonisierung (HTC), bei der ein Braunkohle-Substitut entsteht. Bei dieser Methode werden bisher kaum genutzte biogene Rest- und Abfallstoffe in HTC-Kohle umgewandelt, die feste fossile Brennstoffe ersetzen kann. "Diese Technologie liefert ein entsprechendes Potenzial zur Treibhausgasminderung", so Frank Hokamp von Fraunhofer UMSICHT. Anders als bei der HTC, wo die Reaktion im wässrigen Milieu abläuft, ist bei der vapothermalen Carbonisierung (VTC) Dampf das Wärmeübertragungs- und Reaktionsmedium. Dem System muss also weniger Wasser zugeführt werden, das reduziert die Abwassermenge.

Das Institut hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, den VTC-Prozess zu optimieren und einen hochwertigen Brennstoff bei minimierter Abwasserbelastung zu erzeugen. Im Anschluss an die Laborversuche sind Konzeption, Errichtung und Betrieb einer Versuchsanlage zur Teilstrombehandlung geplant. Die Beteiligten erwarten, dass die Prozesswasseraufbereitung auch auf HTC-Technologien übertragen werden kann, was ebenfalls Teil des Projekts sein wird: "Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, die VTC und HTC für den Markt wettbewerbsfähig zu machen." (vm/en-wid)

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