Fahrbericht

Skoda Rapid und Rapid Spaceback: Dezente Überarbeitung

  • Michael Kirchberger
  • In FAHRBERICHTE
  • 9. Mai 2017, 09:48 Uhr

Skoda hat den Kompaktwagen Rapid überarbeitet. Neue Dreizylinder-Benziner mit einem Liter Hubraum lösen die bisherigen 1,2-Liter-Aggregate ab, dazu gibt es optischen Feinschliff und eine Ausweitung der Assistenz-Angebote.


Skoda hat den Kompaktwagen Rapid überarbeitet. Neue Dreizylinder-Benziner mit einem Liter Hubraum lösen die bisherigen 1,2-Liter-Aggregate ab, dazu gibt es optischen Feinschliff und eine Ausweitung der Assistenz-Angebote.

Im Grunde sollte er ein Inder werden. Skoda erweiterte 2011 die Modellpalette um den kompakten Rapid, der in der Historie der tschechischen Marke schon einmal zum Erfolgsmodell wurde. Die heutige Version schiebt sich als Limousine zwischen den Kleinwagen Fabia und den Octavia und war mit Stufenheck ursprünglich nur für den wachsenden indischen Markt gedacht. Die große Akzeptanz des Rapid in Indien ebnete ihm 2012 dann auch den Weg nach Europa, wo er in gleich zwei Karosserie-Versionen auf den Markt kam. Der Viertürer ist mit einer Länge von 4,48 Meter der größere von beiden, die Variante Spaceback kommt auf 4,30 Meter Länge und soll vor allem Freizeitsportler mit ihrem variablen Innenraum überzeugen. Für beide gibt es jetzt drei Benziner und zwei Diesel als Motorisierungen, die Preise beginnen bei 15.790 Euro für den Spaceback und bei 15.890 Euro für die Limousine.

Mehr als 800.000 Fahrzeuge hat Skoda seit der Einführung des Rapid verkaufen können. Die Modellpflege und vor allen die wirtschaftlicheren Motoren sollen diesen Erfolg in Zukunft stützen. Aber: Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Neu gezeichnete Scheinwerfer, verlagerte Nebelscheinwerfer, eine verlängerte Heckscheibe bei den Spitzenmodellen und neue Raddesigns sind die wesentlichen Veränderungen. Innen gibt es hochwertigere Türverkleidungen und Intarsien an der Schalttafel, Sportsitze als Option und neu gestaltete Instrumente. Das Bi-Xenon Tagfahrlicht leuchtet heller als die bisherigen Halogen-Scheinwerfer, mit LED-Technik arbeiten jedoch nur das Tagfahrlicht und die Blinker.

Dafür finden sich mehr Assistenten an Bord des Rapid. Ein Lichtsensor schaltet die Hauptscheinwerfer bei Dunkelheit ein oder wechselt vom Fern- zum Abblendlicht, wenn ein anderer Verkehrsteilnehmer entgegenkommt. Fußgängerschutz und City-Notbremse sind mit von der Partie, unter den aufpreispflichtigen Systemen ist auch die Müdigkeitserkennung für den Fahrer. Für gute Verbindungen sorgt das jetzt angebotene Top-Infotainmentsystem Amundsen, dessen 6,5 Zoll großer Farbmonitor zur Schaltzentrale für die Navigation und der Kommunikation wird. Sprachsteuerung ist möglich, auch der Kontakt zum Händler wird auf Wunsch automatisch hergestellt, wenn während der Fahrt eine Fehlfunktion erkannt wird oder ein Inspektionstermin vereinbart werden sollte. Damit die Passagiere auf der Rückbank ebenfalls kommunizieren können, stehen für sie zwei USB-Steckdosen bereit.

Besonders erfreulich ist der jetzt auch in Rapid und Rapid Spaceback angebotene 1,0-TSI-Motor, der in den Leistungsstufen 70 kW/95 PS und 81 kW/116 PS zur Wahl steht. Vor allem die kräftigere Ausführung erfreut mit hoher Durchzugskraft und halbwegs erträglicher Geräuschentwicklung. Die bei Dreizylindern typische Nervosität der Maschine ist ihr allerdings auch nicht fremd. Gerne dreht der Motor vor dem Einkuppeln unnötig hoch, die lange Auslegung der sechs Gänge fordert bisweilen ihren Tribut, hilft aber beim Kraftstoffsparen. 4,5 Liter verbraucht der Rapid Spaceback nach Norm auf 100 Kilometer, 55 Liter Tankinhalt versprechen sehr anständige Reichweiten. Die CO2-Emissionen betragen 104 g/km. Das Getriebe ist mit sechs Gängen ausgestattet und schaltet sich angenehm leicht und präzise. In 9,8 Sekunden beschleunigt der unbeladen 1.183 Kilogramm wiegende Rapid Spaceback von 0 auf 100 km/h, bei Höchstgeschwindigkeit liegen 198 km/h an.

Mit 45.600 Neuzulassungen im ersten Quartal 2017 ist Skoda weiter auf Erfolgskurs in Deutschland. Der Rapid und Rapid Spaceback sollen mit einem Anteil von gut zehn Prozent am Modellmix und ihrer Überarbeitung dafür sorgen, dass die Richtung weiter stimmt. Insgesamt will die VW-Tochtermarke in diesem Jahr elf neue Modelle und Varianten auf den Markt bringen.

Michael Kirchberger/mid

Technische Daten Skoda Rapid Spaceback:
Fünftüriger Kompaktwagen, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 4,30/1,70 (1,99 mit Spiegeln)/1,59/2,60 Meter, Kofferraumvolumen: 415 bis 1.381 l, Leergewicht: 1.183 kg, max. Zuladung: 535 kg, Tankinhalt: 55 l.
Antrieb: Dreizylinder-Reihenturbobenziner mit 1,0 Liter Hubraum, max. Leistung: 81 kW/116 PS bei 5.000/min, manuelles 6-Gang-Getriebe, max. Drehmoment: 200 Nm bei 2.000 bis 3.500/min, 0-100 km/h: 8,2 s, Höchstgeschwindigkeit: 198 km/h, Normverbrauch: 4,5 l Benzin/100 km, CO2-Emission: 104 g/km, Testverbrauch: 5,8 l Benzin/100km, Preis: ab 17.080 Euro.

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