Gesundheit

Früher Schutz gegen Nierenschäden durch OPs

  • Steve Schmit/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 20. September 2017, 16:21 Uhr

Bei komplexen Operationen erleiden Patienten als Nebenwirkung nicht selten eine Nierenschädigung. Ein neues Behandlungskonzept soll ernsthafte Schädigungen frühzeitig in den Griff bekommen.


Bei komplexen Operationen erleiden Patienten als Nebenwirkung nicht selten eine Nierenschädigung. Ein neues Behandlungskonzept soll ernsthafte Schädigungen frühzeitig in den Griff bekommen. Dabei entstehen die Probleme im Normalfall nicht durch Fehler der Ärzte, sondern durch verändertes Flüssigkeitsmanagement, hohe Blutverluste oder die Gabe bestimmter Medikamente. Schlimmstenfalls bedeutet das für betroffene Patienten, dass sie auf eine Dialyse angewiesen sind.

"Wir haben nun erstmals belegt, dass man Häufigkeit und Schwere von Nierenfunktionsstörungen nach einer komplexen Operation im Bauchraum signifikant reduzieren kann, wenn wir diese bereits therapieren, bevor sich die Nierenfunktion tatsächlich verschlechtert", erläutern Dr. Ivan Göcze und PD Dr. Tobias Bergler vom Universitätsklinikum Regensburg (UKR).

Patienten werden nach ihrer komplexen Operation auf sogenannte "Zellzyklusarrest-Biomarker" im Urin getestet. "Erhöhte Werte der Proteine TIMP-2 und IGFBP7 zeigen, dass sich die Nierenzellen nach der Operation unter Stress befinden", erklärt Professor Dr. Thomas Bein, Leiter der Operativen Intensivstation der Klinik und Poliklinik für Chirurgie. So kann bei Bedarf viel schneller reagiert werden, als bislang, wodurch im Resultat in über 20 Prozent der Fälle das Auftreten einer akuten Nierenschädigung reduziert werden konnte.

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