Gesundheit

Senioren nicht mit Alltagshelfern zwangsbeglücken

  • Rudolf Huber/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 22. November 2017, 11:54 Uhr

Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut. Das gilt beispielsweise bei Weihnachtsgeschenken für Senioren. Wenn es sich dabei um Hilfsmittel zur Erleichterung des Alltagslebens handelt, erntet der Beschenker oft keine große Begeisterung.


Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut. Das gilt beispielsweise bei Weihnachtsgeschenken für Senioren. Wenn es sich dabei um Hilfsmittel zur Erleichterung des Alltagslebens handelt, erntet der Beschenker oft keine große Begeisterung.

Objektiv betrachtet sind etwa Strumpfanzieher, Bildschirmlesegerät, Rollator und sonstige Helfer zwar wirklich praktisch. Aber überrumpeln und zwangsbeglücken sollte man Senioren damit nicht. "Mancher verweigert Hilfsmittel, um nicht als alt zu gelten", so der Senioren-Technik-Berater Thomas Schatz aus Wernigerode im Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber".

Ein weiterer Punkt: die Überforderung durch zu komplizierte Technik, die Angehörige oft unterschätzen. Der Experte: "Sie überreden ihre Eltern zu einem Notrufsystem, das sie dann nicht tragen." Besser sei es, "den Haushalt nah am Alltag in kleinen Schritten mit Technik auszustatten", so Schatz. Oder mit dem Hausarzt zu kooperieren, dem skeptische Menschen manchmal eher vertrauen. Die Einstellung Älterer gegenüber der Technik hat Prof. Helga Pelizäus-Hoffmeister von der Bundeswehr-Universität in München wissenschaftlich untersucht. Ihr Ratschlag: "Legt man ihnen Hilfsmittel ans Herz, sollte man ihre Fähigkeiten ansprechen, nicht die Defizite."

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