Fahrbericht

Mehr Muskeln für den Kia Picanto

Kia spendiert dem kleinen Picanto einen Besuch im Fitness-Studie: Zusätzlich zu den bekannten Motoren mit 67 und 84 PS gibt es jetzt auch einen turbobeatmeten 1,0-Liter-Motor mit 100 PS. Neu ist auch die luxuriös-dynamische Ausstattungsstufe X-Line im angesagten Crossover-Stil.


Kia spendiert dem kleinen Picanto einen Besuch im Fitness-Studie: Zusätzlich zu den bekannten Motoren mit 67 und 84 PS gibt es jetzt auch einen turbobeatmeten 1,0-Liter-Motor mit 100 PS. Neu ist auch die luxuriös-dynamische Ausstattungsstufe X-Line im angesagten Crossover-Stil.

Der neue Antrieb macht beim ersten Kennenlernen einen sehr aufgeweckten Eindruck. Beim Beschleunigen knurrt der Dreizylinder deutlich hörbar, aber nicht störend. Es klingt eher ein bisschen putzig in der gut gedämmten und ebenso gut verarbeiteten Karosse. Schon ab knapp unter 2.000 Touren liefert der Turbolader ordentlich Kraft ans Fünfganggetriebe. Das bedeutet, dass in der Stadt oder beim Mitschwimmen im Verkehr schnell der höchste Gang eingelegt werden kann. Und das wiederum sorgt für Entspannung am Volant und hält den Verbrauch in überschaubaren Grenzen. In einer gemischten Route aus Autobahn und dichtem Stadtverkehr zeigte der Bordcomputer Werte um die 6,0 Liter, wobei die Außentemperatur von minus sechs Grad noch für einen kleinen Verbrauchs-Aufschlag sorgte. Laut EU-Norm gibt sich der Kleine mit 4,5 Litern pro 100 Kilometer zufrieden.

In Sachen Ausstattung hat die durch schicke farbliche Akzente etwa im Kühlergrill oder in den Nebelleuchten erkennbare X-Line einiges zu bieten. Eigentlich ist serienmäßig alles drin, was die Picanto-Ausstattungsliste hergibt, außer dem autonomen Notbremsassistenten und dem Navigationssystem fürs serienmäßige 7-Zoll-Display. Wer darauf verzichtet, kann die Navigation auch per Android Auto oder Apple CarPlay einspielen. Dazu gibt es etwa eine Klimaautomatik, Parksensoren hinten, eine Rückfahrkamera, ein Smart Key-System oder beheizbare Vordersitze und ein heizbares Lenkrad - ein echtes Plus in eisigen Zeiten.

Der grundsätzlich fünftürige Picanto X-Line steht etwas satter auf der Straße als seine "normalen" Brüder, er ist dank einer modifizierten Vorderfront und seitlicher Schweller ein paar Zentimeter länger und breiter und wurde um 1,5 Zentimeter höhergelegt. Das sorgt zusammen mit den satt schließenden Türen und dem guten Finish an Kanten und Fugen für einen ziemlich erwachsenen Auftritt. Den bietet auch das Fahrverhalten, wobei bei der Testfahrt die relativ straffe Abstimmung des X-Line-Testwagens auffiel. Das Platzangebot ist angesichts der Außenlänge und -breite von 3,67 auf 1,63 Metern erstaunlich groß, hinten finden auch drei Erwachsene Platz, zumindest, wenn sie sich einigermaßen ausstehen können. Und der variable Picanto-Kofferraum ist mit 225 bis 1.010 Litern für einen Kleinstwagen recht beachtlich.

Den neuen 100 PS-Motor bietet Kia auch in der Version GT-Line an, eine Vier-Stufen-Automatik gibt es nur in Verbindung mit dem 1,2-Liter-Motor mit 84 PS. Die Preisliste des Picanto beginnt bei psychologisch wertvollen 9.990 Euro für den schon ordentlich ausgestatteten Attract, die 84 PS-Version ist ab 13.090 Euro zu haben. Der kleine 100 PS-Renner, der es in 10,1 Sekunden auf 100 und bis zu einer Spitze von180 km/h schafft, kostet in der GT-Line ab 15.790 Euro und als X-Line ab 16.990 Euro.

Rudolf Huber / mid

Technische Daten Kia Picanto 1.0 T-GDI
Fünftüriger, fünfsitziger Kleinstwagen, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Millimetern: 3.670/1.625/1.485/2.400, Leergewicht 1.020 kg, zul. Gesamtgewicht: 1.405 kg, Kofferraumvolumen: 255 bis 1.010 l, Wendekreis: 9,40 Meter, Tankinhalt: 35 Liter, Preis: ab 16.990 Euro

Motor: Dreizylinder-Turbobenziner, Hubraum: 998 ccm, Leistung: 74 kW/100 PS bei 4.500 U/min, max. Drehmoment: 172 Nm bei 1.500 U/min, Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h, 0 bis 100 km/h: 10,1 s, Normverbrauch: 4,5 l/100 km, CO2-Ausstoß: 104 g/km, Fünfgang-Schaltgetriebe, Frontantrieb.

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