Gesundheit

Schnellere Diagnose von Lungentuberkulose möglich

  • Lars Wallerang/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 13. April 2018, 12:00 Uhr

Ein neues Verfahren ermöglicht eine Diagnose von Lungentuberkulose innerhalb von drei Tagen. Daran knüpfen sich auch Hoffnungen auf eine bessere Behandlung.


Ein neues Verfahren ermöglicht eine Diagnose von Lungentuberkulose innerhalb von drei Tagen. Daran knüpfen sich auch Hoffnungen auf eine bessere Behandlung. Um eine vermutete Lungentuberkulose zu bestätigen, waren bis vor wenigen Jahren noch langwierige Methoden notwendig, die häufig zu unnötig langen Krankenhausaufenthalten von Gesunden oder zu einem verzögerten Therapiebeginn bei Erkrankten führten.

Der Goldstandard zur Bestätigung einer Lungentuberkulose besteht in der Anzucht von Tuberkulose-Bakterien auf geeigneten Kulturmedien. Dieser Nachweis kann bis zu acht Wochen dauern. Eine Möglichkeit, die Erkrankung frühzeitig zu bestätigen, bietet ein automatisiertes Verfahren zum Nachweis der Erbsubstanz von Tuberkulosebakterien (Xpert). Mit diesem Verfahren kann der Nachweis der Erbsubstanz von Tuberkulosebakterien innerhalb von zwei Stunden aus dem Auswurf (Sputum) gelingen. Die Zuverlässigkeit der Methode ist allerdings davon abhängig, wie viel Bakterien im Sputum vorhanden sind.

Am Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum und Mitgliedseinrichtung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF), wurde nun ein Verfahren entwickelt, um die aktive Lungentuberkulose auch dann nachzuweisen, wenn nicht genügend Erbsubstanz der Tuberkulosebakterien in einer Sputumprobe vorhanden ist. Dieses geschieht durch den Nachweis von besonderen Immunzellen, die auf die Abwehr von Tuberkulosebakterien spezialisiert sind. Diese Immunzellen sind direkt in den Atemwegen zu finden und können während einer Lungenspiegelung gewonnen werden.

STARTSEITE