Technologie

Datenschutz: Viele tappen im Dunkeln

  • Ralf Loweg/cid
  • In TECHNOLOGIE
  • 25. Mai 2018, 15:14 Uhr

Die EU-Datenschutzgrundverordnung ist ab sofort in Kraft. Doch für viele ist sie ein Buch mit sieben Siegeln. So hat ein Fünftel der deutschen Verbraucher noch nie von ihr gehört. Weiteren 43 Prozent ist der Begriff zwar geläufig, sie können aber nicht angeben, was er beinhaltet.


Die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist ab sofort in Kraft. Doch für viele ist sie ein Buch mit sieben Siegeln. So hat ein Fünftel der deutschen Verbraucher noch nie von ihr gehört. Weiteren 43 Prozent ist der Begriff zwar geläufig, sie können aber nicht angeben, was er beinhaltet.

Vor allem die Jüngeren wissen nicht, dass es die neue Datenschutzgrundverordnung überhaupt gibt. Rund 29 Prozent der Befragten im Alter von 20 bis 29 Jahren können mit dem Begriff gar nichts anfangen. In der Altersgruppe 60 bis 69 Jahre ist der Anteil der gänzlich "Unwissenden" mit 14 Prozent dagegen nur halb so groß. Am wenigsten bekannt sind das Gebot der Datensparsamkeit sowie der in der Presse recht häufig erwähnte erhöhte Strafrahmen für Datenschutzverstöße (jeweils 32 Prozent. Das sind Ergebnisse der "Datenschutz-Studie 2018" der Unternehmensberatung Berg Lund & Company.

"Während die DSGVO in Unternehmenskreisen seit Monaten ein wichtiges Thema ist und zunehmend in der Tagespresse auftauchte, ist bei den Verbrauchern, zu deren Schutz die verschärften Regelungen ja schließlich erlassen wurden, erstaunlich wenig angekommen", sagt Dr. Thomas Nitschke von Berg Lund & Company.

Dabei liegt den Deutschen der Schutz ihrer Daten durchaus am Herzen. So ist es für rund 72 Prozent der Befragten ein absolutes Muss, dass ihre finanziellen Daten, wie zum Beispiel Zahlungsbewegungen und Angaben über ihr Vermögen, geschützt sind. Jeder Zweite sieht außerdem einen solchen Schutz von Vertragsdaten bei Banken, Versicherungen, Telefon- oder Stromanbietern als "zwingend erforderlich" an.

Die eigenen Aufenthaltsorte preiszugeben lehnt dagegen nur etwa jeder Dritte kategorisch ab. Persönliche Interessen wie Hobbies oder geplante Reisen würde sogar nur jeder Vierte prinzipiell nicht freigeben. Dabei sind Frauen bei vielen Datenkategorien deutlich vorsichtiger als Männer: Die Hälfte der Frauen sieht beispielsweise Personalien als zwingend schützenswert an, verglichen mit 42 Prozent der Männer.

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