Egal, ob Politik oder Wirtschaft: Die Frauenquote bleibt ein heißes Eisen. So wagten nur 270.000 Frauen im Jahr 2016 den Schritt in die Selbstständigkeit, das ist ein Rückgang von immerhin 17 Prozent gegenüber 2015.
Egal, ob Politik oder Wirtschaft: Die Frauenquote bleibt ein heißes Eisen. So wagten nur 270.000 Frauen im Jahr 2016 den Schritt in die Selbstständigkeit, das ist ein Rückgang von immerhin 17 Prozent gegenüber 2015. Ein Grund dafür dürfte die gute Lage am deutschen Arbeitsmarkt sein, von der insbesondere Frauen profitiert haben. Karriere-Entscheidungen fallen daher immer häufiger gegen die Selbstständigkeit aus. Mit Verzögerung bremst das den Anstieg der frauengeführten Mittelstandsunternehmen in den nächsten Jahren.
Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung frauengeführter Unternehmen im Mittelstand ist nach wie vor unterproportional, wie die Analyse von KfW Research weiter verdeutlicht. Eine Ursache dafür ist die Größen- und Branchenstruktur frauengeführter Mittelständler: Mehr als drei Viertel der kleinen und mittleren Firmen unter weiblicher Leitung sind demnach Dienstleistungsunternehmen mit weniger als fünf Angestellten.
"Die zuletzt rückläufigen Zahlen frauengeführter Mittelständler sind bedenklich", sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. "Dabei bräuchte die deutsche Wirtschaft die gut ausgebildeten Frauen immer dringender, gerade auch in Führungsetagen von Unternehmen. Die schrumpfende Erwerbsbevölkerung, der zunehmende Fachkräftemangel sowie die bei vielen Mittelständlern in den kommenden Jahren anstehende Nachfolgersuche hinterlassen künftig nicht nur leere Chefsessel."