Energie

Ungenutzter Strom ist nicht umsonst

  • Ralf Loweg/wid
  • In UNTERNEHMEN
  • 11. Dezember 2018, 13:05 Uhr

Die Überproduktion an Ökostrom kommt Verbraucher 2018 teuer zu stehen. Einem Bericht der 'Augsburger Allgemeinen' zufolge fallen Hunderte Millionen Euro an Kosten an.


Die Überproduktion an Ökostrom kommt Verbraucher 2018 teuer zu stehen. Einem Bericht der "Augsburger Allgemeinen" zufolge fallen Hunderte Millionen Euro an Kosten an. Bezahlt werden muss der Strom nämlich, der aus Erneuerbaren Energiequellen gewonnen, aber dann nicht ins Stromnetz eingespeist wird. Für diese Überproduktion steht den Betreibern von Windkraft-, Photovoltaik-Anlagen oder Anbietern von Biomasse, aus der Strom gewonnen wird, eine Entschädigung zu - und die tragen die Kunden der Stromanbieter.

2018 werden die Entschädigungssummen wesentlich höher ausfallen als 2017, so die Bundesnetzagentur. Allein im 1. Quartal stieg der Anspruch der Ökostrom-Erzeuger um mehr als 60 Prozent: von 142 Millionen Euro auf 228 Millionen Euro. Insgesamt standen den Erzeugern 2017 rund 610 Millionen Euro zu, gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 237 Millionen Euro.

Und 2019 droht sich die Summe weiter zu erhöhen. Entschädigt werden die Ökostromlieferanten nämlich auch, wenn ihre Anlage zwar betriebsbereit, aber noch gar nicht ans Netz angeschlossen ist. 2019 werden laut Netzagentur allein für Windräder auf See ohne Netzanschluss Kosten von 144 Millionen Euro anfallen.

Die Vorsitzende der Grünen, Annalena Baerbock, kritisierte im Interview mit der "Augsburger Allgemeinen" die Verschwendung von Ökostrom, "weil klimaschädlicher Kohlestrom die Netze verstopft". Sie forderte alternative Verwendungsmöglichkeiten für die Überkapazitäten, etwa zum Heizen oder im Verkehrsbereich.

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