Finanzen

Umschuldung als Selbstständiger - Das müssen Sie jetzt wissen!

  • Redaktion
  • In FINANZEN
  • 27. Februar 2020

Für Selbstständige gibt es zahlreiche Gründe, um einen Kredit aufzunehmen. So können Wachstumsprozesse angetrieben, Innovationen gefördert oder neue Mitarbeiter eingestellt werden. Natürlich muss die Finanzierung im Anschluss in monatlichen Raten zurückgezahlt werden. Doch oft macht auch eine Umschuldung des Kredites Sinn, da so enorme Kosten eingespart werden können.

Oft beträgt die Laufzeit von Krediten mehrere Jahre. In dieser Zeit können sich die Angebote bezüglich der Zinsen von Banken natürlich ändern. Oft führt dies dazu, dass die aktuellen Angebote bezüglich der Zinsen besser sind, als die zum Zeitpunkt der Aufnahme des Kredits. Wenn ein Kredit nun bereits zu schlechteren Konditionen beantragt wurde, kann eine Umschuldung ein guter Weg sein, um zu hohe Zinszahlungen zukünftig zu vermeiden.

Umschuldung - Was ist das überhaupt?

Wenn ein neuer Kredit aufgenommen wird, um eine bestehende Finanzierung oder mehrere unterschiedliche Kredite ablösen zu können, wird dies als Umschuldung bezeichnet. Die Umschuldung verfolgt das Ziel, danach die Kosten für den laufenden Kredit gesenkt zu haben. Grundsätzlich kann durch eine Umschuldung von den neuen, niedrigeren Zinsen profitiert werden. Ebenfalls besteht aber auch die Chance, für den zukünftigen Kredit eine neue Laufzeit zu vereinbaren. Dadurch können die monatlich fälligen Raten geringer ausfallen, sodass eine größere finanzielle Flexibilität geschaffen wird. Doch natürlich können auch höhere Ratenzahlungen im Zuge des Abschlusses des neuen Kredites vereinbart werden. Wenn pro Monat, beispielsweise durch größere Gewinne der Firma, mehr Budget für die Tilgung zur Verfügung, so kann der Kredit dadurch schneller abbezahlt und die Schuldenfreiheit wieder hergestellt werden.

Selbstständige und die Umschuldung

Eine Umschuldung ist besonders für Menschen, die selbstständig tätig sind, in der Regel nicht ganz unkompliziert. Denn die Selbstständigen erhalten von Banken oft nur sehr schwer einen Kredit. Der Grund dafür liegt darin, dass das Einkommen der Selbstständigen nicht geregelt und somit ein höheres Risiko gegeben ist, dass die Raten gar nicht oder nicht rechtzeitig getilgt werden können. Für Freiberufler und Selbständige ist es dadurch unter Umständen sehr schwierig, einen neuen Kredit zwecks einer Umschuldung bewilligt zu bekommen.

Doch es gibt einige Maßnahmen, die Selbstständige und Freiberufler ergreifen können, um die Chance, einen Kredit zu erhalten, zu erhöhen.

Selbstständige haben zum einen unterschiedliche Unterlagen, die als Nachweise genutzt werden können, um zu belegen, dass die Raten, die monatlich fällig sind, bezahlt werden können. Dazu zählen zum Beispiel Einkommenssteuernachweise oder eine Überschussrechnung. Ebenfalls wird die Bank mit großer Wahrscheinlichkeit eine betriebswirtschaftliche Auswertung verlangen.

Es kann darüber hinaus auch hilfreich sein, für den Kredit einen zusätzlichen, zweiten Kreditnehmer, einzubeziehen. Wenn dieser über ein geregeltes Einkommen verfügt, bedeutet dies eine höhere Absicherung für die Banken. Dadurch wird die Bereitschaft auf Seiten der Bank gesteigert, den Kredit zu bewilligen. Auch gibt es die Möglichkeit, andere Sicherheiten der Bank gegenüber vorzuweisen, zum Beispiel in Form einer Lebensversicherung, einer Immobilie oder weiteren Sparanlagen.

Vertragliche Festlegung der Umschuldung

Egal, ob es sich um einen selbstständigen Kreditnehmer oder einen Angestellten handelt - es gilt eine weitere Besonderheit, die bei der Umschuldung zu beachten ist. Denn eine Umschuldung durchzuführen ist nicht ohne weiteres möglich, da die Bank durch diese Maßnahme auf Einnahmen durch die eigentlichen höheren Zinsen verzichten muss. Deshalb muss Berichts vor dem Kreditabschluss in einem Vertrag festgehalten werden, dass eine vorzeitige Ablösung des laufenden Kredits möglich ist.

Zusätzliche Kosten für die Umschuldung

Durch das vorzeitige Beenden eines Darlehens macht die Bank also Verluste. Um diese ansatzweise auszugleichen möchten viele Finanzinstitute von vornherein eine Vorfälligkeitsentschädigung oder einen höheren Sollzins von ihrem Kunden. Allerdings besteht eine Begrenzung der Vorfälligkeitsentschädigung auf ein Prozent der Restschuld. Dadurch steigen die Kosten nicht immens an. Bevor die Entscheidung für eine Umschuldung einer Finanzierung fällt, sollte gewährleistet sein, dass die Kosten des bestehenden Kredites wirklich höher sind, als die, die durch die Umschuldung zusätzlich entstehen. Um dies sicherzustellen sollten von verschiedenen Banken die Angebote für Kredite miteinander verglichen werden, damit der günstigste Kredit für die individuelle Situation gefunden werden kann. Ein toller Kreditvergleich findet sich beispielsweise unter www.wechselpiraten.de.

Umschuldung - Gibt es Alternativen?

Die Einsparung der zu hohen Zinsen ist der große Vorteil einer Umschuldung. Wenn allerdings die bestehenden Raten bereits nur schwer aufgebracht werden können oder die Option einer Umschuldung durch die Bank gar nicht angeboten wird, müssen Alternativen gefunden werden. Hier gibt es beispielsweise das Stunden und die Stilllegung eines Darlehens.

Bei der Stunden wird die Ratenzahlung, oft einmalig, ausgesetzt. So bekommt der Kreditnehmer etwas Zeit, um die eigene finanzielle Situation wieder zu verbessern, damit die Ratenzahlungen danach ganz normal fortgesetzt werden können. Die Stilllegung eines Darlehens funktioniert auf eine ähnliche Weise. Allerdings wird der Kredit hier, anders als bei der Stundung, für mehr als einen Monat ausgesetzt. Die Zahlungen werden also für eine bestimmte Zeitdauer "stillgelegt".

Allerdings muss die jeweilige Bank, wie bei dem Prozess der Umschuldung auch, diese Möglichkeiten zuvor in dem Vertrag über den Kredit festgehalten haben. Ebenfalls fallen auch für diese Alternativen zusätzliche Kosten an. Ohne die Bank im Vorfeld darüber zu informieren, dürfen Zahlungen übrigens in keinem Fall in Eigenregie ausgesetzt werden.

Schritt für Schritt die Umschuldung umsetzen:

1. Kreditvertrag daraufhin überprüfen, ob eine Umschuldung zulässig ist
2. Die Höhe der noch verbleibenden Restschuld ermitteln
3. Kreditangebote von unterschiedlichen Banken vergleichen und ermitteln, bei welchem Angebot am meisten gespart werden kann
4. Das passende Angebot auswählen und den alten Kredit mithilfe des neuen Darlehens ablösen

STARTSEITE