Gesundheit

Neue Erkenntnisse über das Immunsystem

  • Lars Wallerang/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 11. März 2024, 13:00 Uhr
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mp Groß-Gerau - Prof. Dirk Baumjohann, Luisa Bach und Dr. Yinshui Chang klären Rätsel um die Entstehung von Follikulären T-Helferzellen auf (von links). Alessandro Winkler / UKB

Bonner Forscher entschlüsseln einen grundlegenden Mechanismus zur Entstehung von sogenannten 'Follikulären T-Helferzellen'.


Bonner Forscher entschlüsseln einen grundlegenden Mechanismus zur Entstehung von sogenannten "Follikulären T-Helferzellen" (Tfh). Diese gelten als notwendig für starke Antikörper-vermittelte Reaktionen unseres Immunsystems bei Infektionen und Impfungen. Geraten sie aber außer Kontrolle, kann dies Krankheiten wie Autoimmunität, Allergien oder Krebs verursachen.

Wissenschaftler von Universitätsklinikum Bonn (UKB) und Exzellenzcluster "ImmunoSensation" der Universität Bonn untersuchten im Mausmodell die zugrundeliegenden Mechanismen der Entstehung von Tfh-Zellen und entschlüsselten so deren innere Vernetzung. Sie erhoffen sich davon neue Strategien für die Entwicklung hochwirksamer Impfstoffe und neuer Therapien zur Bekämpfung verschiedener Erkrankungen.

Tfh-Zellen) sind eine spezialisierte Untergruppe innerhalb der so genannten CD4+ T-Helferzellen im Immunsystem. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, den B-Zellen bei der Immunabwehr Hilfe zu leisten. Sie sind von großer Bedeutung für die Generierung hochwirksamer Antikörper. Somit sind Tfh-Zellen entscheidend am Schutz vor Infektionen und deren Bekämpfung beteiligt. "Obwohl Tfh-Zellen erstmals vor über 20 Jahren beschrieben wurden, gibt es noch immer kein zuverlässiges Protokoll für ihre Erzeugung in der Zellkultur", sagt Co-Erstautor Dr. Yinshui Chang, ehemaliger Postdoktorand am UKB.

"Insgesamt klären unsere Daten wichtige Aspekte der seit langem unklaren Voraussetzungen und molekularen Wege für die Entstehung von Tfh-Zellen", sagt Prof. Baumjohann von der Medizinischen Klinik III für Hämatologie, Onkologie, Immunonkologie und Rheumatologie am UKB. "Auch ergeben sich daraus Hinweise, dass die Tfh-Zellentwicklung von Maus und Mensch möglicherweise nicht so unterschiedlich ist, wie wir bisher angenommen haben." "Wichtig sei, dass die Ergebnisse Auswirkungen auf die Entwicklung neuer therapeutischer Strategien haben können, die die Tfh-Zellen bei Impfungen und Infektionen verstärken oder sie bei Autoimmun- und Allergieerkrankungen hemmen.

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