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Krise des chinesischen Immobiliensektors verschärft sich weiter

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Baustelle in China Bild: AFP

Die Krise des chinesischen Immobiliensektors verschärft sich weiter. Der riesige und zugleich enorm verschuldete Baukonzern Country Garden kündigte an, voraussichtlich den Handel seiner Aktien an der Hongkonger Börse einstellen zu müssen.

Die Krise des chinesischen Immobiliensektors verschärft sich weiter. Der riesige und zugleich enorm verschuldete Baukonzern Country Garden kündigte am Donnerstag an, voraussichtlich den Handel seiner Aktien an der Hongkonger Börse einstellen zu müssen. Ein weiterer ebenfalls hoch verschuldeter Branchenriese, der Konzern Vanke, meldete einen Gewinneinbruch um 46 Prozent.

Country Garden sollte am Donnerstag seinen Geschäftsbericht für das vergangene Jahr vorlegen, verschob dies aber. Er müsse noch "mehr Informationen sammeln, um angemessene Schätzungen und Beurteilungen bei der Rechnungslegung vornehmen zu können", erklärte der Konzern in einer Börsenmitteilung. Im Einklang mit den Regeln werde deshalb voraussichtlich von kommendem Dienstag an der Aktienhandel ausgesetzt.

Vor einem Jahr hatte Country Garden erstmals seit seinem Börsengang 2007 einen Verlust gemeldet - in Höhe von mehr als sechs Milliarden Yuan (769 Millionen Euro). In den vergangenen Monaten hatte der Konzern wiederholt Zahlungsfristen für millionenschwere Kredite und Zinszahlungen nicht halten können. Es droht die Insolvenz.

Der Konzern Vanke meldete einen Nettogewinn im vergangenen Jahr von 12,16 Milliarden Yuan (1,55 Milliarden Euro) - 46 Prozent weniger als 2022. "Die Unternehmensgewinne stehen unter Druck", erklärte der Konzern. Führende Ratingagenturen hatten in diesem Monat die Kreditwürdigkeit von Vanke heruntergestuft. Das Unternehmen gehört zum Teil der Stadtregierung der Metropole Shenzhen, was lange Zeit als Garantie für solide Finanzen galt.

Country Garden und Vanke sind zwei der größten Bauträger Chinas. Wie viele Unternehmen der Branche und insbesondere der ehemalige Marktführer Evergrande kämpft das Unternehmen seit Jahren mit überbordenden Schulden.

Die Immobilienbranche war lange Jahre der Wachstumsmotor der chinesischen Wirtschaft. Die Führung in Peking reagierte aber 2020 mit Beschränkungen bei der Kreditbeschaffung auf die ausufernde Verschuldung der Branche. Dies führte zu Zahlungsausfällen und Projektabbrüchen.

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