Russland

Überschwemmungen in Westsibirien: Behörden ordnen Not-Evakuierungen an

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Weinende Einwohnerin in überflutetem Viertel Bild: AFP

In den Überschwemmungsgebieten in Sibirien haben die russischen Behörden die Evakuierung zehntausender Menschen angeordnet.

In den Überschwemmungsgebieten in Sibirien haben die russischen Behörden die Evakuierung zehntausender Menschen angeordnet. In der Region Tjumen in Westsibirien setzte Gouverneur Alexander Moor am Dienstag die "Not-Evakuierung möglicher Überschwemmungsgebiete" vor allem im Grenzbereich zu Kasachstan in Kraft. In der benachbarten Region Kurgan erhielten 21 Ortschaften einen Evakuierungsbefehl, wie die lokalen Behörden mitteilten.

Der Pegel des Flusses Tobol in der Region Kurgan stieg innerhalb von 24 Stunden um 1,11 Meter und erreichte 7,42 Meter. In Tjumen waren wegen des Anstiegs des Flusses Ischim laut Gouverneur Moor besonders grenznahen Ortschaften von den Evakuierungen betroffen. Die etwa 67.000 Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Ischim erhielten den lokalen Behörden zufolge Textnachrichten, die sie zum Verlassen des Ortes aufriefen. 

In der Region wurden demnach Aufnahmezentren errichtet. Die Pegelstände des Ischim seien mit teilweise über acht Metern "bedenklich". Bereits zuvor hatten die Behörden in Tjumen einige Dörfer evakuiert.

In der weiter westlich gelegenen Regionen Orenburg sank unterdessen der Pegel des Ural. Das Wasser zog sich laut Regionalbehörden aus etwa tausend zuvor überschwemmten Häusern zurück. Die Region war besonders stark von den seit Wochen andauernden Überschwemmungen betroffen. Behördenangaben zufolge wurden mehr als 30.000 Häuser überflutet. Über das Wochenende war der Wasserstand des Ural leicht gesunken. In der Stadt Orsk verschlechterte sich die Situation wieder, nachdem ein kleinerer Fluss über einen Damm trat.

Auslöser der immer neuen Überschwemmungen im Westen Sibiriens und im Ural-Gebiet sind massive Regenfälle und die Schneeschmelze bei frühlingshaften Temperaturen. Auch das benachbarte Kasachstan ist betroffen. Dort evakuierten die Behörden laut eigenen Angaben in der vergangenen Woche mehr als 100.000 Menschen. 

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